Vor zehn Jahren fielen Bomben auf Bagdad. Der zweite Golfkrieg wurde damals von vielen als intellektuelle Überforderung empfunden.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 20.01.2001
Gehorsam: Erleichtert den AlltagUngehorsam ist natürlich die erotischere Tugend. Todesmut vor Tyrannenthronen, wehrt euch, leistet Widerstand, Graf Stauffenberg, Walter Jens, die Meuterei auf der Bounty .
Wusstest Du eigentlich, dass unser Gehirn aus drei Teilen besteht?", fragt Elzie mit diesem triumphierenden Unterton, den sie drauf hat, seit wir Besitzer unseres neuen, 24-bändigen Nachschlagewerkes sind.
Es ist keine Wahl aus der zweiten Reihe, sondern für den Neuanfang. Der schwedische Posaunist Nils Landgren ist der neue künstlerische Leiter des Berliner Jazzfests.
Ein irritierender Titel: "Kaspar Konzert". Gibt da zum Auftakt des Tanz-Winters Kaspar Hauser, der Findling, traktierte Schüler und hingemordete Adlige einen rächenden Show-Auftritt?
Nicht Peter Stein, sondern der Bochumer Intendant Matthias Hartmann wird das jüngste Werk des Dramatikers Botho Strauß uraufführen. Das Stück mit dem Titel "Der Narr und seine Frau heute abend in Pancomedia" mit mehr als 100 Rollen für 33 Darsteller komme Anfang April zuerst in Hartmanns Regie am Schauspielhaus Bochum heraus, berichtet der "Spiegel" in seiner jüngsten Ausgabe.
Wenn ein 91-jähriger Mann mit zwei Fingern Klimmzüge macht und das Publikum jubelt, wenn vier ungarische Jungs monatelang üben, um mit nacktem Oberkörper Roboterbewegungen zu machen und das Publikum jubelt wieder, dann ist die Welt in Ordnung. Von der Breakdance Nummer zum ältesten Artisten der Welt: Bernhard Paul hat das Frühjahrsprogramm im Wintergarten dirigiert wie einen Film von Billy Wilder, wo Bewunderung dem Mitgefühl so bitter nahe kommt und Selbstdarstellung manches Mal auch jenseits der Selbstentlarvung stattfindet.
Das Weltall. Unendliche Weiten.
Das urbane Leben ist von paradoxen Erfahrungen geprägt. Ob im Verkehr, bei der Arbeit oder in der Freizeit, stets ist der Großstadtbewohner von Mitmenschen umringt, wird angerempelt oder muss sich hinten in die Schlange stellen.
Manches erfährt auch ein Minister nur durch Zufall. Als Rudolf Scharping am Freitag im Bundestag eine Liste mit neun mutmaßlichen Uran-Unfällen der US-Armee verlas, hatte der Verteidigungsminister die Information keineswegs direkt vom Absender bekommen.
Im Zusammenhang mit dem Thema Uran-Munition sieht sich jetzt auch die Führungsebene der Streitkräfte Vorwürfen ausgesetzt. Die militärische Führung habe von der Verwendung uranhaltiger Munition sehr früh Kenntnis gehabt, aber die Brisanz des Themas nicht erkannt und die Informationen nur nach unten, aber nicht nach oben weitergegeben, sagte ein früherer ranghoher Bundeswehr-Offizier dem Tagesspiegel am Samstag.
Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) hat am Sonnabend einen zweitägigen Truppenbesuch bei den in Bosnien und im Kosovo stationierten Bundeswehr-Soldaten begonnen. Bei den Gesprächen mit den Soldaten dürfte er auch die Debatte um den Einsatz uranhaltiger Geschosse eine Rolle spielen, die die USA bei den Nato-Einsätzen auf dem Balkan abgefeuert hatten.
Die Nato hat den Krieg im Kosovo gewonnen. Verliert sie jetzt, fast zwei Jahre später, den Krieg der Informationen?
Die Iphigenie sollte der Entrümpelung einer Kunsthandlung geopfert werden, wurde aber von einem Sammler nach Berlin entführt und zur Priesterin des Beischlafs gemacht. Seitdem empfängt Iphigenie, die Sittliche, von Feuerbach gemalt, Liebende und flieht mit ihnen in so manche Träume.