zum Hauptinhalt

Lang war die Schlange der Kartensuchenden vor dem Konzerthaus, der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt: Die Verdi-Festtage mit dessen Messa da Requiem zu beginnen, weckte Hoffnungen auf einen pointierten Brückenschlag zwischen prallem Diesseits und ewigem Jenseits. (Etwa wie in Gustav Mahlers "Trinklied vom Jammer der Erde", wo erhobenen Bechers zunächst die grausige Endlich- und Vergeblichkeit des Lebens beschworen wird - und dann erst der Wein die Kehlen hinunterstürzt.

Von Ulrich Amling

Es gibt einen Hollywood-Film mit Hardy Krüger, in dem ein Transportflugzeug in der Sahara in einen Sandsturm gerät und notlanden muss. Krüger spielt im "Flug des Phönix" (1966) den deutschen Konstrukteur Heinrich Dorfman, der aus dem Wrack ein neues Flugzeug bauen will, um die verdurstende Mannschaft in die Zivilisation zurückfliegen zu können.

Von Kai Müller

In meinem Taschenkalender steht heute in der Dienstagsspalte: "Totale Mondfinsternis". Anlassgemäß also diesmal ein lyrischer erster Satz von umwerfender Berühmtheit: "Der Mond ist aufgegangen,/ Die goldnen Sternlein prangen/ Am Himmel hell und klar;/ Der Wald steht schwarz und schweiget/ Und aus den Wiesen steiget/ Der weiße Nebel wunderbar.

In den letzten 25 Jahren bot die lange Zeit größte Berliner Filiale des größten europäischen Warenhauskonzerns ein konfuses Außenbild: Bei Karstadt am Hermannplatz waren Bauteile aus vier verschiedenen Jahrzehnten übereinandergestapelt worden, zusammengehalten von einer "Bauchbinde" aus graubraunen Waschbetonplatten Dieses Chaos schmerzte um so mehr, als der Vorgängerbau Teil einer Gesamtkonzeption war, die in den euphorischen 20er Jahren auch den Hermannplatz zu einem Kristallisationspunkt weltstädtischen Lebens machen wollte.Mit jenem wahrhaften Warenhauspalast, der nach den Plänen von Karstadts Hausarchitekten Phillip Schaefer 1928 - 29 entstand, gelang dies auch: Der Platz erhielt auf der freigeräumten Westseite einen sechsstöckigen Klotz, dessen Höhenstreben nicht nur von der strengen Fassadengliederung unterstrichen wurde, sondern auch von zwei aufgesetzten Türmen, die noch einmal vier Geschosse zählten und bekrönt wurden von 15 Meter hohen Lichtsäulen.

Der Choreograf Joachim Schlömer, der als Tanzdirektor zum Ende der Spielzeit das Theater Basel verlässt, hat sich nun in der Diskussion um die Zukunft der Berliner Balletts zu Wort gemeldet. Seit längerer Zeit wird er schon als Wunschkandidat für das geplante BerlinBallett gehandelt.

Der Deutsche Kulturrat erwartet vom neuen Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin Unterstützung für das freiwillige Bürgerengagement im Musikleben und anderen Kunstgattungen. Ohne dieses Engagement sei die Vielfalt des Kulturangebotes in Deutschland nicht denkbar, erklärte der Spitzenverband der Bundeskulturverbände am Montag in Berlin.

Fünf Wochen nach dem Schlusspfiff stand das Ergebnis des Jahrhundert-Endspiels um das Weiße Haus endlich fest - dank eines Schiedspruchs von durchaus parteiischen Unparteiischen, die dem (bei korrekter Zählung) wahrscheinlichen Verlierer den Sieg zuspielten. Amerika hat nun einen Präsidenten, der seinen Anspruch auf das höchste Amt von Anfang an mit der Behauptung begründete, es sei "illegal", die Stimmen in Florida per Hand nachzuzählen - ein starker Satz aus einem Mutterland der westlichen Demokratien.

Schöpferische, wilde, geschundene Kreatur - der Baal von Uwe Schmieder ist ein Treibender und ein Getriebener ein Poet, dem es die Verse gleichsam aus den Gliedern reißt. Susanne Truckenbrodt hat im Orphtheater in der Ackerstraße Brechts erstes großes Stück als eine tänzerisch-musikalische Entladung inszeniert.

Von Christoph Funke