Es hatte die große Schlacht werden sollen. Monatelang bereiteten sich die Frankfurter Spontis vor, damals, im Frühjahr 1973.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 04.01.2001
Kultur: Fischers Vergangenheit: Der Außenminister im Gespräch:"Für begangenes Unrecht entschuldigen"
Herr Minister, jeder weiß, Sie waren früher in der Sponti-Szene. Nun haben Sie im "Stern" eingeräumt, Sie waren in den 70er Jahren militant.
Journalismus ist ein schwieriges Geschäft. Was für ein Horror, für die Headlines auf der Eins einer Straßenverkaufszeitung verantwortlich zu sein.
Außenminister Joschka Fischer hält die Entwicklung der Sponti-Szene in den 70er Jahren zu einer gewaltbereiten Truppe für einen "großen Irrtum". Die Faszination der Gewalt gepaart mit Ideologie habe dazu geführt, dass deren Mitglieder oft kaum mehr über Zweck und Mittel diskutiert hätten.
Er ist der perfekte Gentleman: höflich, ernsthaft, belesen, engagiert, präzise, weltoffen. Alfred Brendel wählt seine Worte mit Bedacht - wie seine Töne.
Was ist Gerechtigkeit? Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden hat, sein erstes Amtsjahr bilanzierend, die Feier einer Düsseldorfer Großbank erwähnt, bei der ein honoriger Anwalt vom Flakhelfereinsatz in Auschwitz erzählte: Wie er dort in die Sauna gegangen sei, vom Massenmord aber nichts bemerkte.
Vor einer ausverkauften Philharmonie hebt das ungewöhnliche Ensemble zu einem auditiven "South American Getaway" ab. Dass die neue Produktion, mit der die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker eine kleine Deutschlandtournee angehen, auch mit ihren frühen Erfolgen wuchert, ist legitim.
"Kühl" wäre nicht das richtige Wort für die Chansonnette. Echte Kühle lässt erschauern.
Wer wagt das schon noch, alle drei Violinsonaten von Johannes Brahms in einem Konzert zu präsentieren? Dass sie mit den Meistergeigern verschiedenster Couleur ohne weiteres mithalten kann, bewies die junge Holländerin Janine Jansen im Kammermusiksaal der Philharmonie.
Am Wochenende beginnen die Berliner Opernhäuser mit ihrem Verdi-Festival, das bis zum 24. Februar einen Cocktail aus Wiederaufnahmen alter Produktionen und zwei Neuinszenierungen ("Otello" an der Staatsoper, "Rigoletto" an der Komischen Oper) bieten.
Mit der Eröffnung der Londoner "Tate Modern" im vergangenen Jahr dürfte das Basler Architektenduo Herzog & de Meuron auch bei einer breiteren Öffentlichkeit jenen Kultstatus erlangt haben, den es in Fachkreisen schon seit vielen Jahren genießt. Das Haus am Themseufer zählt zu jener schmalen Riege von Museen, die auch ohne Kenntnis ihrer Sammlungsbestände besucht, ja regelrecht von den Massen gestürmt werden.
Die meisten Bundesländer erwarten von dem neuen Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin neue Impulse bei der Rückführung von "Beutekunst" und der europäischen Kulturförderung. Außerdem solle der SPD-Politiker die Kulturhoheit der Länder respektieren und allen zentralistischen Versuchungen widerstehen.
Alles bleibt in Bewegung. Die Tanztage, mit denen der Pfefferberg traditionell den Start ins neue Jahr begeht, sind zum beliebten Forum für den choreographischen Nachwuchs avanciert.