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In Stephan Blankenburg hat Puppentheater- und Cabaretcrack Peter Waschinsky einen maßgeschnitzten Mitarbeiter gefunden. Der hauptberufliche Holzgestalter bereichert Waschinskys kritische Wende-Gedenk-Revue "Tschüß 89" mit einer bühnenbreiten Fließbandkonstruktion, dem so genannten "Theatrum mundi": Vor neuzeitlichem Prospekt - Naturpanorama mit Bundesstraße - zuckeln mechanische Flachfiguren im Vorwärtsgang hin und im Rückwärtsgang her, entsprechend den begrenzten Möglichkeiten des prä-kinematografischen "Welt-Theaters".

Nach der Zwangsräumung der Prager Kafka-Buchhandlung hat deren Ex-Leiterin Tschechiens Kulturminister Pavel Dostal und den Direktor der Nationalgalerie scharf kritisiert. Dostal zeichne sich durch Untätigkeit und Desinteresse an Kafka aus, schreibt Marta Zelezna in der tschechischen Tageszeitung "Lidove noviny".

Wir Menschen der abendländischen Kultur denken, wachsen und werden mit und in Zahlen. So bewegte gerade im ausklingenden Jahrzehnt des letzten Jahrhunderts einige deutsche Hobbyhistoriker die Frage, ob es die Karolinger und ihre Epoche wirklich gab - oder ob wir die Zeitrechnung um knapp drei Jahrhunderte zurückdrehen sollten.

Zu seinem Glück muss man zuweilen gezwungen werden: Der "Main Tower" ist der erste "bürgernahe" Wolkenkratzer in Frankfurt am Main, verfügt er doch in seiner Spitze über eine ab April öffentlich zugängliche, doppelgeschossige Aussichtsplattform, zwei ebenfalls zugängliche Sendestudios des Hessischen Rundfunks und ein bald eröffnendes Restaurant. Aber diese öffentliche Nutzung, mit der man jetzt prunkt, war eine Auflage der Stadt Frankfurt an den Bauherrn, die Landesbank Hessen-Thüringen.

Von Christian Huther

Es hat natürlich gar nichts mit den Bach-Feiern zu tun, dass Nigel Kennedy nach seinem Jimi-Hendrix-Projekt sich just in diesem Jahr dem Über-Komponisten stellt. Nein, er sei jetzt einfach bereit für Bach, bekundet der Brite.

Von Ulrich Amling

"Alles Lüge" bricht es aus ihm heraus, Entsetzen starrt aus seinen Augen und er weiß jetzt, dass er der letzte Zar des russischen Volkes ist, er, Nikolaus II, der weiche, kunstsinnige Familienvater. Sein schütteres Haar liegt elegant pomadisiert auf der Stirn, aus seinem fein geschnittenen Bart meint man sogar im Kinosaal noch einen Hauch Parfüm zu spüren.

Das Kuratorium der Stiftung "Denkmal für die ermordeten Juden Europas" hat bei seiner Sitzung am späten Donnerstag erwartungsgemäß keine Entscheidungen in den strittigen Fragen getroffen. Für den "Ort der Information", auf den sich der Bundestag in seinem Beschluss fest gelegt hatte, wurden verschiedene konzeptionelle Ansätze vorgestellt.

Der Kopf im Profil, der Körper verspannt und seitenverkehrt, so dass man das Gesäß auch als Gesicht lesen kann, der rechte Arm, einem abgebrochenen Schwert ähnlich, wie zum Gruß erhoben - dieses hochformatige Kreideblatt mit dem Titel "Salut" aus dem Jahr 1962 (320 000 Mark) mutet wie eine Begrüßung an und gibt der Ausstellung von Figurenblättern und Köpfen aus vier Jahrzehnten seinen Titel. Vor gut 35 Jahren hat der Galerist Dieter Brusberg dem fantastischen Realisten Gerhard Altenbourg zum Durchbruch verholfen, seitdem bemüht er sich kontinuierlich um dessen Werk.