Die nicht mehr zählbaren Bücher, die Berlin in bunten Farben abbilden und mit lobenden Worten bedenken, sind um einen Text-Bild-Band reicher geworden: "Sprung in die Zukunft" nennt der Jaron-Verlag die Arbeit von Christian Bahr, und jedem, der das Buch mit Fotografien von Günter Schneider unschlüssig in der Hand hält, sagt der Untertitel, dass es hier schlicht und einfach um das neue Berlin geht. Bildbände haben es so an sich, dass sie ihre Objekte glorifizieren.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 19.01.2000
Riesige Kulleraugen und ein übergroßer Kopf - die Verhaltensforschung nennt diese Proportionen "Kindchenschema". Sein Anblick, so die Theorie, weckt Beschützer-Instinkte, gegen die wir beinah machtlos sind.
Flughafen, Ullsteinhaus, Trabrennbahn - das fällt einem in der Regel zu Tempelhof ein. Kaum jemand weiß jedoch, dass man nahe der Rollfelder in den 30er Jahren auch Rollschuh laufen konnte.
Bis heute bildet die Straßenbahn in Potsdam das Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs. Doch verglichen mit den vielen, oft hochfliegenden Plänen, die im Laufe der Jahrzehnte immer wieder lanciert worden waren, hat das Streckennetz doch nur bescheidene Ausmaße erreicht.
Woran erkennt man den Berliner? Am ballonseidenen Trainingsanzug, mit dem er sonnabends einkaufen geht?
Da wird sich aber die Taxi-Innung beschweren. Wer in diesem Film in eine Droschke steigt, kann keineswegs sicher sein, behütet ans gewünschte Ziel kutschiert zu werden.
Darf man eigentlich noch "Indianer" sagen? Immerhin wurde nach dem Museum für Deutsche Volkskunde, das jetzt "Museum Europäischer Kulturen" heißt, kürzlich auch das Völkerkundemuseum umgetauft - in "Ethnologisches Museum".
Doris Dörrie stellt man sich ja immer so vor: verstrubbelte kurze Haare, Sonnenbrille, schwarze Jeans und Nike-Turnschuhe. Vielleicht noch eine Lederjacke.
Elpidio liebt seine Mutter und die Wissenschaftlerin Chrissy. Mariana liebt Gott und die Männer.
Ein Friedhof irgendwo in Budapest, wie ein sonnendurchfluteter Park im Frühsommer, wie die Liebe, wie der Tod. Hier treiben zwei verschlagene Totengräber ihr undurchsichtiges Unwesen, hier sitzen zwei alte Männer auf einer Bank, rauchen Pfeife, trinken Bier und immer zu süßen Champagner.
Michael Naumann, Staatsminister für Angelegenheiten der Kultur und Medien, sagte am Dienstag auf einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin, er strebe eine "Beschleunigung des Ausbaus der Museumsinsel" an. Die Bauphase sei auf dreißig Jahre angelegt, aber er sei bemüht, sie auf zehn Jahre zu verkürzen: "Dazu bedarf es öffentlicher Unterstützung und mehr Geld.
Am Märkischen Museum prangen zierliche, durchbrochene Formsteingiebel, wie man sie in Brandenburg/ Havel oder in Tangermünde findet. Auch an vielen Kirchen des 19.