zum Hauptinhalt

Seine Mutter hat er vergöttert. Auf einem der Familienbilder, die der Vater fotografiert hat, steht der Dreijährige am Liegestuhl von Mama und lächelt kokett in die Kamera.

Von Christiane Peitz

Der Aufbruch Gauguins nach Tahiti markiert in der Geschichte der Kunst den Archetypus des Künstlers auf der Suche nach neuer Inspiration in fremden Welten. Was als privilegiertes europäisches Phänomen begann hat sich im Laufe des 20.

In seinen Romanen "Tauben im Gras", "Das Treibhaus" und "Der Tod in Rom", damals bei Scherz und Goverts erschienen, legte Wolfgang Koeppen eine Art "Trilogie des Scheiterns" vor. Gleichwohl begriff er die "Öde des Daseins", gegen die sich sein melancholischer Held Keetenheuve erfolglos auflehnt, keineswegs als pure Abbildung des politischen Zeitgeschehens.

Anders als die meisten Komponisten schuf Luigi Nono nicht nur ein Alterswerk, sondern ein Spätwerk im emphatischen Sinne, einen Werkkomplex, der sich gleichermaßen als Summe bisherigen Schaffens erweist und als über den zeitgenössischen Stand des Komponierens hinausreichende Utopie. Mit seinem Streichquartett "Fragmente - Stille, An Diotima" hatte der 56-Jährige 1980 die Wende eingeleitet zu einer leisen, sich in knappen, kristall-klaren Gesten ergehenden Musik, die beides ist, Ton- und Klangkunst, die Motiv- und Frequenzverhältnisse etabliert, aber gleichzeitig nur da zu sein scheint, um den akustischen Raum des Konzertsaales zu artikulieren.

Von Volker Straebel

Was die "Dreigroschenoper" von 1929 zum Welterfolg gemacht hatte: die schmissigen schrägen Songs und sarkastische, schmalzig-schmutzige Balladen, die genial plakative Musik Kurt Weills, die Texte Villons und Brechts, damit konnte der 1934 im Amsterdamer Exil veröffentlichte "Dreigroschenroman" natürlich nicht konkurrieren und so steht er - sehr zu Unrecht - tief im Schatten von Brechts größtem Welterfolg. Dabei ist der im Ton einer Ballade erzählte Roman durchaus ein Meisterwerk deutscher Prosa, wenn er von "Liebe und Heirat der Polly Peachum" erzählt und, im zweiten Buch, von der "Ermordung der kleingewerbetreibenden Mary Swayer, um als Titel des dritten Buchs die Dreigroschenoper-Sentenz zu zitieren: "Nur wer im Wohlstand lebt, lebt angenehm!