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Zum Ende des Moskauer Geiseldramas schreibt die konservative britische Zeitung „The Daily Telegraph“: Letztlich wird Moskau irgendeinen Weg finden müssen, um mit den tschetschenischen Forderungen nach Selbstbestimmung umzugehen – ein Projekt, das schon unter Boris Jelzin beschlossen, aber später leider wieder aufgegeben wurde. Putin ist bisher zögerlich gewesen, auch nur mit dem gemäßigten tschetschenischen Präsidenten Aslan Maschadow zu verhandeln.

Die „New York Times“ kommentiert das gewaltsame Ende des Geiseldramas in der russischen Hauptstadt: Die Bereitschaft der tschetschenischen Rebellen, Zivilisten zu ermorden, einschließlich der Berichte, dass sie mit dem Töten von Geiseln begonnen hatten, ließ dem Kreml keine andere Wahl, als die Theaterbesucher zu befreien. Doch die gewählten Methoden schienen einem kruden Handbuch für Sicherheitskräfte aus Sowjetzeiten zu entstammen.

Die konservative polnische Zeitung „Rzeczpospolita“ kritisiert die Informationspolitik des Kreml: Die ersten Informationen waren triumphierend. Die Geiseln wurden ohne Verluste befreit.

Die österreichische Tageszeitung „Der Standard“ nennt das Vorgehen der russischen Sicherheitskräfte rücksichtslos: War die hohe Opferzahl in Moskau, wie sie zu Stande gekommen ist und wie die Katastrophe verwaltet wurde «nur« ein allgemeines Versagen der russischen Sicherheitskräfte und Behörden? Oder hat das alles Methode, nämlich die Methode, die auch beim Krieg in Tschetschenien zur Anwendung kommt und die da lautet: Der Staat muss militärischer Sieger bleiben, und auf dem Weg zu diesem Sieg gibt es keine Unverhältnismäßigkeit.

Auch die spanische Zeitung „El Mundo“ geht mit dem Vorgehen der russischen Regierung hart ins Gericht: Wenn bei einem Gaseinsatz 170 Menschen praktisch auf der Stelle ums Leben kommen, muss es sich bei dem verwendeten Mittel um ein Giftgas oder um ein Betäubungsmittel gehandelt haben, das in einer tödlichen Dosis eingesetzt wurde. Die russischen Behörden hüllen sich indes weiter in Schweigen.

Heute ein kleiner Blick in die Arbeitswelt: Schröder & Fischer, BRDVertragswerkstatt. Gerade steht ein verbeulter BRD 2002 mit asthmatisch keuchender Maschine auf der Hebebühne, daneben die verzweifelten Besitzer.