Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Außenminister Joschka Fischer (Grüne) nutzen die Parlamentsferien, um die deutschen Kontakte zu neun Ländern zu pflegen. Schröder startete am Samstag zu einer fünftägigen Reise in den Nahen Osten.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 29.10.2000
Ernst-Otto Czempiel (73) ist Politikwissenschaftler und Mitbegründer der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung.Gerhard Schröder reist in den Nahen Osten und fordert ein Ende der Gewalt, Joschka Fischer fliegt nach Asien und besucht als erster deutscher Außenminister Hiroshima - erleben wir eine neue Akzentsetzung in der deutschen Außenpolitik?
Gerhard Schröder im Nahen, Joschka Fischer im Fernen Osten, Karl-Heinz Funke down under in Australien und Neuseeland, Rudolf Scharping in London und New York, Herta Däubler-Gmelin "nur" in Rom und Helsinki - wenn Otto Schily am Mittwoch als ältester in der Ministerrunde die wöchentliche Sitzung eröffnet, sitzt er nur einem Rumpfkabinett vor. Schon in Bonn nutzten Politiker gern die "kleinen" oder die Zusatzferien im rheinischen Karneval, um auf Reisen zu gehen.
German Psycho (I): Stellen Sie sich vor, Ihr Name ist L. Sie sind 40 und leben mit Ihrer 74-jährigen Mutter in einer kleinen Wohnung in Berlin-Tegel.
Es gibt noch gute Nachrichten vom Theater in Berlin. Ein Haus wurde wiedereröffnet - in einer Zeit, da manch einer eher an Schließungen denkt.
Ich erinnere mich immer noch an die alte Frau auf einer Belgrader Straße aus den ersten Tagen von Milosevics Aufstieg, zu jener Zeit, als seine Bilder bereits viele Supermarkt- und Metzgereischaufenster zierten, als sie die Windschutzscheiben von Bussen, LKWs und Limousinen schmückten, als die Belgrader voller Begeisterung Buttons mit seinem Konterfei am Revers trugen, und hochmütige Belgraderinnen sich mit einem Slobodan-Medaillon um den Hals herausputzten. Die erwähnte Greisin starrte also in jener Zeit auf eines seiner Bilder und sagte laut zu sich selbst: "Ach, wenn ich nur dieses Kind Gottes küssen könnte!
Das freudige Erschrecken, das den Laudator durchfuhr, als bekannt wurde, dass Volker Braun mit dem Georg-Büchner-Preis der Akademie für Dichtung und Sprache ausgezeichnet wird, war ganz auf unserer Seite: Er hat ihn noch nicht?!