"Es ist nichts vorgefallen, was erforscht werden müsste."Angela Merkel, CDU-Chefin.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 23.10.2000
Laurenz Meyer wehrt alle Fragen ab. "Nein, ich werde jetzt nichts sagen", antwortet er ungewohnt einsilbig vor der Tür des CDU-Fraktionssaales im Düsseldorfer Landtag.
Ein ehrendes Etikett bleibt ihm: seriös. Ruprecht Polenz ist ein seriöser Politiker.
Was für ein Typ soll so ein Generalsekretär eigentlich sein? Bereits ein Blick in die Statuten der Parteien gibt einen Hinweis.
Anfang des Monats haben wir mit großen Staatsakten die Überwindung der europäischen Teilung Europas gefeiert. Die Feiern dürfen allerdings nicht darüber hinweg täuschen, dass eine noch größere Herausforderung auf uns wartet: die Überwindung der Kluft, die zwischen Orient und Okzident herrscht.
Was ist ein Kunstkritiker? Bei der Verleihung des mit 20 000 Mark dotierten Carl-Einstein-Preises für Kunstkritik durch die Kunststiftung Baden-Württemberg in der Akademie der Künste suchten zwei Referenten eine Antwort darauf - und der Preisträger selbst: Rudolf Schmitz, freischaffender Journalist aus Frankfurt, bekannt durch seine Kritiken in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Das Hick-Hack um die Nachfolge des Bayreuther Festspielchefs Wolfgang Wagner wird zunehmend grotesker. Der 81-jährige erklärte die Diskussion am Montag von seiner Seite aus für beendet.
Mit dem Rekord von über 300 000 Besuchern ist am Montag die Frankfurter Buchmesse zu Ende gegangen. Dies entspricht einem Zuwachs von rund 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, teilte die Messedirektion mit, die insgesamt eine "Aufbruchstimmung" registrierte.
Wegen des Streits darüber, wie an beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg mit Rolf Hochhuths Buch "Eine Liebe in Deutschland" umgegangen wird, ist jetzt die komplette Auswahlkommission zurückgetreten. Wie der Südwestrundfunk (SWR) meldet, protestieren die Experten damit gegen die Entscheidung von Kultusministerin Annette Schavan (CDU), das Werk Hochhuths als Pflichtlektüre für das Abitur zu streichen.
Soviel Messeglück war nie - zumindest rhetorisch. Lorenzo A.
Als Nicolai Thärichen am Sonntagabend die Creme der jungen Berliner Jazz-Szene im A-Trane versammelte, musste erst einmal das Kunststück vollbracht werden, zehn Musiker auf der ohnehin kleinen Bühne zu platzieren. Das Gedränge war groß, Musiker und Publikum vereinigten sich zu einer gut gelaunten Gesellschaft von Jazz-Menschen.
Zwischen Checkpoint Charlie und der Fischerinsel wächst nicht nur ein schniekes Büroviertel in die Höhe, sondern auch ein Wald. In einem der vielen leerstehenden Büroläden in der Charlottenstraße 18 wuchert ein Gebilde aus Büromöbeln wild in alle Richtungen und verändert täglich seine Erscheinung.
Ein bekannter Münchner Coiffeur, der jetzt in Berlin frisiert, sagt, die Berlinerinnen haben ihre Haare auf den Zähnen. Ansonsten seien sie in allem, was sie tun, perfekt und schnell.
Der Frankfurter Bücherherbst hat seine hunderttausend Blätter abgeworfen, jetzt kann der Winter kommen mit Frost und Eis und den langen Abenden beim sprichwörtlichen "gepflegten Rotwein" und dem notorischen "guten Buch". Dabei sollen Bücher doch sein, wie die Axt im Haus, die den Zimmermann ersetzt.
Dass das Innerste immer an der Oberfläche liegt, ist seit jeher die Lust der Kunst und die Last der Politik. Oberflächen zu öffnen und zu verhüllen sind beider kompliziertes Wechselspiel.
Kriege, Krisen und Revolutionen sind Zeiten wütender Umbenennungen. Jedes Zeichen zählt.