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Berlin ist nicht Rom. Das beweisen auch Erdarbeiten, bei denen man im märkischen Sand - anders als in der Stadt am Tiber, wo jeder Zentimeter Erde mit Geschichtsfragmenten getränkt ist - selten auf alte Säulen stößt.

Da habe ich nun jeden zugänglichen George-Harrison-Nachruf gelesen: schwer erstaunt, wieviele Kollegen "Here Comes The Sun" für ein Meisterwerk halten (das Stück, das man bei "Abbey Road" übersprang, um gleich beim großen "Because" zu landen), milde entsetzt, wer alles "My Sweet Lord" erträglich findet, und politisch indigniert, wer alles den schwer reaktionären Text von "Taxman" durchgehen lässt. Mit De mortuis nihil nisi bene lässt sich das nicht entschuldigen.

Ich kenne mittlerweile diese Blicke: eine Mischung aus Bewunderung und Mitleid, wenn ich mit meinem Zwillingswagen vermatschte Parkwege durchpflüge und auf den Bürgersteigen den Pfützenslalom übe. Die Arme, kann ich da hinter den Stirnen entgegenkommender Mütter lesen, gleich zwei auf einmal.

Von Nicola Kuhn

Noch nicht mal ein eigenes Haus hat man ihr gegönnt. Die Uraufführung des Lady-Di-Musicals findet in einer Mehrzweckhalle am Stadtrand von Saarbrücken statt, organisiert vom Berliner Musiktheaterunternehmer Karl-Heinz Stracke, der 1964 - 72 das Theater des Westens leitete und seitdem mit Tourneeproduktionen durch die Lande tingelt.

Mit der Ausstellung dreier Meister aus der südindischen Künstlerkolonie von Cholamandal startet das Museum für Indische Kunst ein ehrgeiziges Projekt: Bis 2006 soll ein halbes Dutzend Einzelausstellungen wichtige Strömungen der Gegenwartskunst auf dem Subkontinent vorstellen. Höhepunkt wird eine Überblicksschau im Martin-Gropius-Bau sein.

An manchen Tagen wird deutlich, dass die unvollendete innere Einheit in Deutschland gar nicht so viel mit Ost und West zu tun hat, sondern eher mit Ost und Ost. Am Sonntag ist Stefan Heym im Alter von 88 Jahren gestorben - einer der bedeutendsten ostdeutschen Schriftsteller ist tot.

Von Robert Ide