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Zwischen Bahnlinie und Bundesstraße sollte gebaut werden.

© Lutz Hannemann/Lutz Hannemann 14482 POTSDAM

Bis zu 1000 Wohnungen möglich: Potsdamer SPD-Fraktion kämpft für Wohnungsbau in Pirschheide

Jahrelang lagen Pläne für ein neues Stadtviertel am Bahnhof Pirschheide auf Eis. Nun beschäftigt das Vorhaben die Stadtverordneten.

Angesichts des angespannten Wohnungsmarkts in Potsdam entdeckt die SPD-Fraktion ein Projekt wieder, um das es in den vergangenen Jahren still geworden war: ein neues Stadtviertel am Bahnhof Pirschheide. In einem Antrag für die kommende Sitzung der Stadtverordneten am Mittwoch, dem 8. November, richtet sie sich an Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD). „Der Oberbürgermeister wird aufgefordert zu prüfen, welche Voraussetzungen zu erfüllen sind, um die mit den bereits 2018 beschlossenen vorbereitenden Untersuchungen und den vorliegenden Planungsgrundlagen verbundenen Prozesse wieder in Gang zu setzen“, heißt es darin.

„Der andauernde Wohnungsmangel in Potsdam – insbesondere im Bereich des bezahlbaren Wohnens – erfordert weiter große Anstrengungen, um den Anteil an städtischen und genossenschaftlichen Wohnungen bei 40 Prozent des Gesamtwohnungsbestandes zu halten“, heißt es in der Begründung. Der Bedarf zur Versorgung von Inhabern eines Wohnberechtigungsscheines, aber auch besonderer sozialer Wohnformen sei enorm. Das Projekt Pirschheide habe ein Potenzial von bis zu 1000 Wohnungen. „Insbesondere die guten infrastrukturellen Voraussetzungen lassen es nunmehr erfolgversprechend erscheinen, das Gebiet wieder in den Fokus zu rücken.“

Erste Überlegungen zu dem Thema waren bereits Anfang 2018 publik geworden: Auf 22 Hektar am Bahnhof Pirschheide inklusive der dortigen Parkplätze und des Waldstücks zwischen B1 und Tramtrasse sollte ein neuer Stadtteil hochgezogen werden. 20 Prozent davon sollten Sozialwohnungen werden. Auch eine weiterführende Schule, eine Kita und ein Park-and-ride-Parkhaus sollten entstehen. Das Areal sollte zum Entwicklungsgebiet erklärt werden.

Behutsames Wachsen

Doch dann wurde Schubert zum Oberbürgermeister gewählt, der für ein behutsameres Wachstum der Stadt geworben hatte. Im März 2019 kassierte er das Projekt. Das Vorhaben sei überdimensioniert. Man wolle gemeinsam mit den Bürgern so planen, dass es verträglich für Potsdam-West und auch den Sportpark im Luftschiffhafen wird. Doch seitdem ruhte die Sache.

606
Wohnungen wurden im Jahr 2022 in Potsdam fertiggestellt. Das ist der niedrigste Wert seit 2008.

Zuletzt hatten Vertreter von Wissenschaft und Wirtschaft wegen des Wohnungsmangels Alarm geschlagen. Die Stellenbesetzung werde auch wegen der Wohnraumlage immer schwieriger, sagte die Präsidentin der Fachhochschule, Eva Schmitt-Rodermund, im Hauptausschuss der Stadtverordneten. „Der angespannte Wohnungsmarkt bremst den wirtschaftlichen Aufschwung in Potsdam“, sagte Daniel Hönow, der für Potsdam zuständige Regionalcenterleiter bei der Industrie- und Handelskammer (IHK).

2022 waren wie berichtet nur 606 Wohnungen fertiggestellt worden. Es war der niedrigste Wert seit dem Jahr 2008. Schon seit Jahren stehen kaum Wohnungen leer. Laut einer Analyse des Rathauses zu den sogenannten Wohnungsbaupotenzialen gibt es außerhalb von Krampnitz nur noch kleine Lücken, die bebaut werden könnten.

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