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Stadion Luftschiffhafen Potsdam wird saniert

© Andreas Klaer

Potsdamer Luftschiffhafen: Sanierung des Stadions verzögert sich – Kosten explodieren

Die Sanierung des Stadions im Luftschiffhafen verzögert sich erneut um ein halbes Jahr. Außerdem haben sich die Kosten weiter erhöht auf mehr als dreimal so viel wie ursprünglich geplant.

Eigentlich soll im Stadion am Luftschiffhafen um die Wette gerannt werden. Doch derzeit sieht es vor Ort eher aus wie auf einer kleinen Autorennbahn: Um das Viereck mit sattgrünen Rasen zieht sich ein Oval aus tiefschwarzem Asphalt, auf dem der Oktoberregen Pfützen bildet. An dem Zustand wird sich vorerst auch nichts ändern. Wie Pro Potsdam Geschäftsführer Bert Nicke den PNN vor Ort erläuterte, könne man wegen der niedrigen Temperaturen und der Feuchtigkeit den Kunststoff für die Tartanbahn nicht auftragen.

Die Sanierung des Stadions am Luftschiffhafen verzögert sich also erneut. Hintergrund ist nach Angaben von Nicke, dass sich die Lieferung des Asphalts um ein paar Wochen verzögert habe. Die Lieferanten hätten das Material für einen Großauftrag des Bundes im Autobahnbau priorisiert. Abgesehen davon sind die Arbeiten weit fortgeschritten. Der Rasen des Fußballplatzes hat nun internationale Standardgröße. Auch für American Football wurde Platz geschaffen. Die Weitsprunganlagen sind an die Seite neben die Laufbahn verlegt. „Eine Teilinbetriebnahme des Stadions – also der Rasenfläche – bis Jahresende wird weiterhin angestrebt“, heißt es aus dem Rathaus.

Außerdem haben sich die Kosten weiter erhöht auf mehr als dreimal so viel wie geplant. „Derzeit belaufen sich die voraussichtlichen Investitionskosten für die Sanierung des Stadions auf circa 9,1 Millionen Euro“, teilte das Rathaus auf PNN-Anfrage mit. Das Stadion wird seit Oktober 2020 saniert. Ursprünglich sollten nur die Laufbahnen und die Rasenfläche erneuert werden. Damals war man von rund 2,5 Millionen Euro und einer Fertigstellung im Jahr 2021 ausgegangen. Im Zuge der Arbeiten hatte sich aber herausgestellt, dass auch Stromleitungen, Beleuchtung, Regenentwässerung und Trinkwasserleitungen marode sind.

Sporthalle soll im Sommer fertig sein

Im Zeit- und Kostenrahmen ist hingegen der Neubau einer Sporthalle, für die am Dienstag das Richtfest gefeiert wurde. Die Dreifeldsporthalle soll bis zum Sommer 2024 fertiggestellt sein. Die Baukosten belaufen sich auf rund 12,5 Millionen Euro, davon stammen 1,1 Millionen Euro aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude.

Die Dreifeldsporthalle soll bis zum Sommer 2024 fertiggestellt sein. 

© Andreas Klaer

Die neue Dreifeldsporthalle liegt gegenüber des historischen Torgebäudes und bildet den Endpunkt des „Walk of Fame“, der den Eingang des Sportparks Luftschiffhafen mit den umliegenden Gebäuden verbindet. „Die neue Halle fügt sich städtebaulich gut in das historische Ensemble ein. So nimmt sie zum Beispiel das Material des Torgebäudes auf und hat ebenfalls eine Klinkerfassade“, sagte Nicke.

Die Dreifeldsporthalle soll bis zum Sommer 2024 fertiggestellt sein. 

© Andreas Klaer

Derzeit wirkt der Rohbau ein bisschen wie eine Schwimmhalle: Weil das Dach noch nicht geschlossen ist, stand der Innenraum nach einem Regenguss am Dienstag unter Wasser. Dennoch sind die Dimensionen des Baus schon ebenso gut zu erkennen, wie die Dachkonstruktion aus 32 Meter langen Holzträgern.

Im Inneren ist Platz für drei Basketball-, drei Volleyball- oder neun Badmintonfelder oder für ein Handballfeld. Auf drei Etagen übereinander sind Sozial-, Neben- und Technikräume angeordnet. Auf der Tribüne soll es 199 Plätze geben. Sonnenkollektoren auf dem Dach sollen im Sommer Energie in einen Erdspeicher unter der Halle leiten, mit dem im Winter geheizt wird.

Die neue Halle soll vor allem von den Schülern der Sportschule „Friedrich Ludwig Jahn“ genutzt werden, aber auch für den Vereinssport zur Verfügung stehen. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) sprach sich dafür aus, Sportflächen mehr wertzuschätzen. „Sportflächen gehören in Wohngebiete“, sagte er mit Bezug auf Diskussionen beispielsweise in der Waldstadt. „Sportflächen dürfen nicht durch unterschiedliche Bedenken und Interessen verzögert oder verhindert werden, sonst wird es schwer, den Bedarf zu decken.“

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