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Die Gedenkstätte gegen politische Gewalt – Lindenstraße 54 erfährt eine Neukonzipierung und eine Erweiterung der Ausstellung. Hannes Wittenberg, leitender Mitarbeiter des Potsdam-Museums, zu dem die Gedenkstätte seit zehn Jahren gehört, informierte am Donnerstag den Kulturausschuss über Vorhaben und verdeutlichte sie bei einem Rundgang durch das ehemalige Zellenhaus.

Von Klaus Büstrin

Jürgen und Irmtraud Vollheim (beide 65), Rentner: „Wir sind hin- und hergerissen. Auf der einen Seite hätte unsere Landeshauptstadt die finanzielle Zuwendung gebrauchen können, gerade wenn man an die vielen strukturschwachen Stadtteile denkt.

Mit dem hier im Wortlaut zitierten Statement hat die Kulturhauptstadt-Jury Potsdam bewertet: Potsdam ist ein Juwel unter den deutschen Stadtlandschaften. Eine einzigartige Ansammlung sorgfältig wiederhergestellter Schlösser, Seen und Parkanlagen des gemäßigt aufgeklärten Absolutismus, bereits seit 1990 als Weltkulturerbe anerkannt, sowie idyllische Gründerzeitviertel erwarten in unmittelbarer Nähe Berlins den Besucher.

Alexander Michel (30), Architekturstudent: „Ich finde die Absage sehr, sehr schade! Die Stadt hat wahnsinnig viel zu bieten.

ATLAS Michael Erbach über die Lage am Griebnitzsee Auch nach dem gestrigen Urteil können die Potsdamer weiter am Griebnitzsee unbehelligt spazieren gehen. Zwar erhalten jetzt einige Anwohner vollen Zugriff auf die von ihnen erworbenen Grundstücke, aber es gibt keine Anzeichen dafür, dass nun Zäune gezogen und der Grenzerweg dicht gemacht werden.

Nach sieben Kriterien, von der Europäischen Union erstellt, hat die Jury die Bewerberstädte „sorgfältig geprüft“, wie es in der zwölfseitigen „Empfehlung“ heißt. Neben „dem Beitrag der Stadt zur europäischen Kunst- und Geistesgeschichte“ wurde die „Förderung kultureller Veranstaltungen von europaweiter Ausstrahlung und Anziehungskraft“ untersucht.

Jan Hüge (23), Student: „Ich finde die Entscheidung ok. Abgesehen von den Schlössern und alten Gebäuden hat Potsdam kein besonders breites kulturelles Angebot.

Kirstin Kade (19), Kellnerin: „Ich bin keine gebürtige Potsdamerin, deshalb berührt mich die Absage nicht so sehr. Insgesamt finde ich, dass Potsdam zu wenig Kulturelles zu bieten hat, um diesen Titel wirklich zu verdienen.

Bornim - Zwischen der Gutsstraße und der Florastraße in Bornim sind für zwei Planstraßen Namen zu vergeben. Während der Kulturausschusssitzung am Donnerstagabend einigte man sich bei der einen einen sehr schnell.

Von Klaus Büstrin

Links und rechts der Langen Brücke Dirk Becker über die Entscheidung der Jury für Essen und Görlitz als aussichtsreiche Bewerber zur Kulturhauptstadt Die Jury hat entschieden: Entweder Essen oder Görlitz soll sich 2010 als europäische Kulturhauptstadt präsentieren. Potsdams Wunsch, mit Visionen zu überzeugen, ist eine Vision geblieben.

Eine gut 100 Jahre alte Scheune im Ortsteil Marquardt soll zu einem Bürgerhaus umgebaut werden. Norbert John, Chef des Kommunalen Immobilienservice, informierte den Kulturausschuss, dass Förder- und Bauantrag für das 360000 Euro teure Projekt bereits genehmigt wurden.