Mit einem großen "Bach-Fest" gedenkt Leipzig dem 250. Todestag des berühmtesten Thomaskantor aller Zeiten.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 21.07.2000
Die Zuhörer in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg hatten etwas ganz anderes erwartet. Ein Abend mit spanischer Gitarrenmusik - darunter stellten sich die meisten feurige Tanzmusik vor.
Wie man mit einem Kampfhund spricht, steht zwar nicht in diesem Buch, aber wie man Hundländish und Katzig spricht oder versteht, das demonstriert Monika Lange eindrucksvoll. Laute und Körpersprache von Hunden, Katzen, Vögeln und Nagern werden in diesem Buch gedeutet.
Berliner Künstler gehören zur Bevölkerung. Daran hat die Kulturabteilung des Senats beträchtlichen Anteil.
Ihr 30jähriges Bestehen feiert die Galerie zwar erst im Jahr 2001, doch Georg Nothelfer hat sich bereits vorab einen Wunsch erfüllt: Im Tiergartendreieck eröffnete er Anfang dieser Woche eine zweite Galerie mit dem Schwerpunkt Skulptur. Für die Plastik steht ein hoher, lichter Galerieraum mit Empore zur Verfügung.
Drogendealer würden sich wahrscheinlich bedanken, aber wenn Heiner Pietzsch seine Leidenschaft für die Kunst beschreibt, dann benutzt er drastische Vergleiche: "Sammeln ist wie eine Rauschgiftabhängigkeit - nur nicht so schädlich für die Gesundheit." Spurlos ist jedoch auch diese Sucht nicht an ihm vorüber gegangen.
Vittorio Hösle galt als philosophisches Wunderkind. Wer mit 21 Jahren einen dicken Wälzer über Philosophie und Geschichte hinlegt und sich im jungen Alter mit der Geschichte der Philosophie vermutlich besser auskennt als die meisten anderen auf der Welt, durfte mit Recht so genannt werden.
"Wir haben Ihre Frau", schnarrt ein nächtlicher Anrufer in Commissario Brunettis Telefon. Der Polizist erbleicht und denkt sofort an eine Entführung.
Mit ihren Untertiteln versprechen die beiden Anthologien Großes: "Andere deutsche Literatur" und "Neueste deutsche Literatur". Von so genannter Migrantenliteratur wollen Illija Trojanow, Herausgeber des Bandes "Döner in Walhalla", und Jamal Tuschick, verantwortlich für "Morgenland", nichts wissen.
Im Rahmen der Fallada-Tage hat sich gestern in Carwitz in Mecklenburg eine Stiftung zur Erhaltung des Nachlasses des Schriftstellers konstituiert. Dem Kuratorium der Stiftung gehören unter anderen Falladas ältester Sohn Ulrich Ditzen sowie der Schriftsteller Helmut Sakowski an.
Bedeutende Fotoausstellungen gehen aus Mangel an Interesse und geeigneten Räumen häufig an Berlin vorbei. Galerien springen in die Bresche wie jetzt Camera Work bei der gewichtigen Retrospektive von Herbert List (1903-1975), die, vom Münchner Stadtmuseum auf die Reise geschickt, in Frankreich, Spanien, Kanada, USA und Italien Station macht.
Hannes will sich nichts mehr gefallen lassen. Ab jetzt heißt es: "Handeln.
Zahlen können nicht zählen, sie können auch nichts erzählen. Aber mit Zahlen etwas zu zählen, das geht, und vielleicht auch, mit Zahlen etwas zu erzählen.
Der Roman, der zum größten Eklat in der Geschichte des "Literarischen Quartetts" führte, heißt im Deutschen "Gefährliche Geliebte" (Dumont). Sein Autor ist der japanische Schriftsteller Haruki Murakami, der lange in den USA gelebt und gelehrt und - was nicht unwesentlich ist - Raymond Chandler ins Japanische übersetzt hat.
Viel Zuspruch findet Londons neuestes Museum, das Mitte Mai eröffnete "Tate Modern". Täglich kommen 20 000 Besucher, um die bisher im Depot schlummernden Exponate der "Tate Galerie" zu sehen.
Es gibt wohl kein Lied im schönsten Erinnerungsspeicher der Menschheit, der Weltliteratur, das so gräßlich auseinanderbricht und durch seine Interpreten seit Generationen so skrupellos der unappetitlichen Pointe beraubt wird. Die Christen-Liturgie übernahm den 2500-jährigen orientalischen Text in ihr Repertoire.
Johann Nepomuk Hummel ist der gentleman composer der Beethoven-Zeit und der britische Pianist Howard Shelley der adäquate gentleman interpreter für die "Gesellschafts-Rondos", Bravour-Variationen und Klaviersonaten, die der gefeierte Pianist Hummel für seine Konzertreisen schrieb. Von den Donnerschlägen, mit denen Beethoven zur gleichen Zeit die Sonatenform sprengte, ist hier so wenig zu hören wie von den einsamen Weiten, die Franz Schubert in seinen letzten, Hummel gewidmeten Klaviersonaten durchschritt.
Wenn Robert Gernhardt in einem Gedicht das "Hässliche" als das "Verlässliche" preist, so fragt - verschüchtert halb und halb verschämt - der Liebhaber des Schönen, das stets schwindet und vergeht, ob für dessen Preisen denn niemand zuständig sei. "Doch, doch", entgegnet tröstend das Autorenduo Christina Böde und Ulrich Janetzki, "wir haben hier ein paar Adressen.
Die Zeichen stehen auf Sturm bei der Neuen Opernbühne Berlin - nicht nur während der "Schiffbruchsarie" in ihrer neuesten Produktion, Georg Friedrich Händels "Flavio". Die Inszenierung in der Kulturbrauerei könnte die letzte in der Regie von Alexander Paeffgen sein, denn die verdienstvolle Off-Opern-Truppe ist aus der Basisförderung des Senats (200 000 Mark pro Jahr) herausgefallen und kommt somit in arge Budgetprobleme.