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320 Millionen Araber erlebten live über Al Dschasira mit, wie schlagartig eine Machtpraxis zusammenbrechen kann, wenn Drohungen und scharfe Schüsse die Menschen nicht mehr einschüchtern. Ob der Freitag als historischer Wendepunkt in die Geschichte der Region eingeht, kann heute niemand sagen.

Von Martin Gehlen
Foto: dpa

Zur Berichterstattung über den Dioxin-Skandal Die Aufregung um die Dioxinfunde im Tierfutter ist nicht so ganz zu verstehen. Die Tatsache ist weder neu noch überraschend, denn bereits 2005 schrieb Claudia Baltinger, Sprecherin des Arbeitskreises Abfall des BUND NRW, in der Bundschau 4/2005: „Und da man in Zeiten hoher Spritpreise mit dem Versprechen, besonders überwachungsbedürftige flüssige Abfälle wie PCB-haltiges Altöl und dioxinbelastetes Frittenfett thermisch ,zu verwerten‘ oder gar noch Treibstoff daraus herzustellen (anstatt es – illegal – ins Tierfutter zu mischen; Anmerkung H.

„Der Klassenkampf lebt“ vom 4. Januar Vorweg: In Mecklenburg-Vorpommern waren vor der sogenannten Bodenreform etwa 2100 Betriebe betroffen; in den 20 Jahren der Einheit kehrten davon lediglich etwa 130 Betroffene in ihre Heimat zurück – also sechs Prozent!

„Brennpunktschulen befürchten, abgehängt zu werden“ vom 8. Januar Schulqualitätsstudien aus Kanada, einem der Länder mit herausragenden Pisa-Ergebnissen, belegen, dass auch in Quartieren sozialer Benachteiligung gute Schulen mit Schülern, die gute Schulleistungen erzielen, existieren können.

Zur Berichterstattung über die S-Bahn Was soll der leidgeprüfte S-Bahnbenutzer empfinden, wenn der Bahnchef Grube vor den Berliner Abgeordneten ausführt, dass die Bahn in den letzten zwei Jahren keinen Gewinn gemacht hat. Soll er etwa Mitleid mit der Bahn empfinden, deren Management die hoch subventionierte S-Bahn auf Verschleiß gefahren und ruiniert hat – oder spricht nicht vielmehr aus den Worten des Bahnchefs ein falsches Verständnis über die Aufgabe des S-Bahnbetriebs heraus?

Zur Berichterstattung über den Fall der Lehrerin Sarrazin Frau Sarrazin ist seit Jahrzehnten Grundschullehrerin und meines Wissens ohne disziplinarisch zu beanstandende Mängel geblieben. Der zeitliche Zusammenhang zwischen dem öffentlichen Auftreten ihres Mannes und dem Aufstand einiger Eltern und Vertreter des Landeselternausschusses gegen Frau Sarrazin lässt aufhorchen.

„Wir dürfen keine Klugscheißer sein" vom 15. Januar Ausgerechnet Gesundheitsminister Rösler soll zu den jungen FDP-Führungskräften gehören, die die „thematische Verengung, die Parteinahme für einzelne Wählergruppen“ aufheben und mitfühlend argumentieren wollen?

Es ist schon ein wenig harsch, was Ilse Aigner da vom niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister verlangt hat. Einen Bericht zu den neuesten Vorkommnissen bis zum Nachmittag, zudem personelle Konsequenzen.

Nicht mehr ganz so barsch im Ton, in der Sache aber unerbittlich: Italiens Verfassungsrichter haben Silvio Berlusconi zum dritten Mal in derselben Sache abblitzen lassen. Allmählich müsste sogar er selbst einsehen, dass auch ein Regierungschef nicht außerhalb des Strafrechts steht.

Sonntagmorgen in Berlin, 10 Uhr 30. Die Stunde, in der die Glocken zur Messe rufen, in der man im Bett den zweiten Espresso trinkt und die Zeitung aufschlägt, während die von Schweiß und guten Vorsätzen triefenden Jogger über die Alleen des Volksparks trotten  Um Punkt 10 Uhr 30 setzen sich die Filmspulen im Projektionsraum des Steglitzer Adria-Kinos in Bewegung.

Von Pascale Hugues

Na bitte, so schlimm kann’s um die Berliner S-Bahn nicht stehen. Nach dem Willen des Bahn-Konzerns soll sie bald wieder aus dem laufenden Betrieb Gewinne einfahren.

Zine el Abidine Ben Ali.

Er weiß, wie man ein Volk knechtet und die Opposition zum Schweigen bringt. Schließlich hat Zine el Abidine Ben Ali dieses schmutzige Handwerk von der Pike auf gelernt und schon praktiziert, bevor er sich 1987, nach einem unblutigen Putsch, selbst zum Präsidenten machte.

Von Ralph Schulze