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Eine knappe Woche nach der Übernahme des traditionsreichen Filmverlags der Autoren macht der Verleih-Riese Kinowelt Medien AG erneut Schlagzeilen: Mit dem Kauf der Berliner Jugendfilm GmbH gehört nun auch der mit 65 Jahren älteste deutsche Filmverleih zu dem Münchner Konzern-Imperium. Das Familienunternehmen war von einem Onkel des 1995 verstorbenen Berliner CDU-Politikers Jürgen Wohlrabe gegründet, von diesem selbst lange Jahre geführt und dann an die Kinder Judith und Marc Wohlrabe vererbt worden.

Im Streit mit der EU-Kommission um die grenzübergreifende Buchpreisbindung sieht der deutsche Buchhandel nach einer Fristverlängerung eine neue Chance für eine Kompromisslösung. Morgen, Donnerstag, wird eine Delegation von deutschen und österreichischen Buchhandels und mehrerer Verlage in Brüssel erwartet.

Die für Mai und Juni 2000 geplanten Wiederaufnahmen von Telemanns "Orpheus" und Cavallis "Calisto" an der Berliner Staatsoper fallen aus. Ausschlaggebend für die Entscheidung, diese beiden Barockopern-Projekte durch Repertoire-Aufführungen des Balletts und von Mozarts "Zauberflöte" zu ersetzen, sind finanzielle Gründe.

Die Geschichte spiele ein theatralisches Doppelspiel, meinte Marx, weshalb sich historische Ereignisse gerne ein zweites Mal ereignen: zuerst als Tragödie und später als Farce. Auch ohne die große Weltgeschichte zu bemühen, fühlen wir uns an diesen Satz erinnert, wenn wir jetzt ein Buch des in Deutschland wenig bekannten Verlages Schwabe & Co.

Von Peter von Becker

Der Historiker Bogdan Musial hat schwere Vorwüfe gegen das Hamburger Institut für Sozialforschung erhoben, dessen viel beachtete Ausstellung, "Vernichtungskrieg". Verbrechen der Wehmacht 1941 bis 1944" seit 1995 für heftige Diskussionen um die Beteiligung der deutschen Wehrmacht an den Verbrechen des Dritten Reichs gesorgt hat.

Manche Zeitgenossen glauben noch immer, sie könnten die Menschheit retten, wenn sie etwa Schmuddel-Talkshows verbieten. Wie sinnlos es ist, Zeiterscheinungen hinwegwünschen zu wollen, thematisierte schon vor fast 40 Jahren Das Wunder des Malachias: In der Satire, die Bernhard Wicki nach dem Erfolg von "Die Brücke" aufwendig inszenierte, betet ein Mönch ein Nachtlokal, das seinen Glaubensbrüdern schon lange ein Dorn im Auge war, einfach hinfort auf eine einsame Ostseeinsel.