zum Hauptinhalt
Das Projekt „Wohnen am Stern“ in Potsdam: eine Visualisierung der möglichen Bebauung von Baumschlager Eberle Architekten Hamburg.

© Baumschlager Eberle Architekten Hamburg / Baumschlager Eberle Architekten Hamburg

Hochhäuser am Stern in Potsdam: Baubeginn verzögert sich um zwei weitere Jahre

Eines der größten Wohnungsbauvorhaben der Stadt Potsdam verzögert sich erneut. Vor einem Jahr hier es, dass 2024 mit dem Bau begonnen werden soll. Um das Projekt ist es still geworden.

Für den Wohnungsbau in der wachsenden Landeshauptstadt dürfte es eine schlechte Nachricht sein: Eines der größten Bauprojekte der Stadt verzögert sich erneut und diesmal um zwei Jahre – mindestens. Es geht um den Neubau von vier Hochhäusern neben dem Stern-Center. Betroffen sind mindestens 900 Wohnungen, die nun deutlich später auf den Markt kommen.

Investor dort ist die ECE-Gruppe, der auch das Stern-Center gehört. Im Frühjahr 2021 war noch ein Baustart im Jahr 2022 erwartet worden, Anfang 2025 sollten dann die ersten beiden Wohnhäuser fertig sein. Vor einem Jahr hieß es dann, man gehe davon aus, im Jahr 2024 mit dem Bau beginnen zu können. Mit einer Fertigstellung wurde für das Jahr 2027 gerechnet. Doch daraus wird nichts. „Der Baubeginn kann aus heutiger Sicht im Jahr 2026 erfolgen“, teilte das Unternehmen nun auf PNN-Nachfrage mit. Also insgesamt vier Jahre später als ursprünglich gedacht.

Offenbar ist das Großprojekt von der allgemeinen Krise in der Bau- und Immobilienbranche nicht verschont geblieben. „Verzögerungen haben sich aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den bekannten Unsicherheiten am Immobilienmarkt unter anderem mit deutlich gestiegenen Kosten für Finanzierungen, Bauleistungen und Material ergeben, die ebenfalls Einfluss auf die laufenden Planungen haben“, erklärt ECE.

Der Investor steht aber weiter zu dem Vorhaben. Auch inhaltlich hat sich nichts geändert. „Es sind weiterhin circa 900 bis 950 Wohnungen geplant.“ Dabei handele es sich um verschiedene Wohnungsgrößen von einem bis fünf Zimmern.

Vier 66 Meter hohe Gebäude

Als Maximalhöhe legt der Entwurf zum Bebauungsplan bisher 66,1 Meter und 21 Stockwerke fest. Der Wohnungsmix solle sich aus frei finanziertem und preisgedämpftem Wohnungsbau zusammensetzen. Ob der Investor dafür Fördermittel des Landes in Anspruch nimmt, ist allerdings noch nicht sicher. „Die Beantragung von Fördermitteln ist in Prüfung“, teilt das Hamburger Unternehmen mit. Das hatte ECE allerdings auch schon vor einem Jahr mitgeteilt.

Außerdem geht es auch an anderer Stelle nicht recht voran: „Es läuft weiterhin das Bebauungsplanverfahren mit der Stadt, das die wesentliche Grundlage für den weiteren Zeitplan ist“, so ein ECE-Sprecher. Wie berichtet hatte schon im März und April 2021 die sogenannte „frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit“ stattgefunden. Also vor fast drei Jahren.

Nun heißt es auf Nachfrage bei der Stadtverwaltung zum Stand des Verfahrens, dass die Ergebnisse der zahlreichen erarbeiteten Gutachten ausgewertet werden und in die Planunterlagen einfließen. Vor zwei Jahren sowie vor einem Jahr hatte das Rathaus zum Stand des Verfahrens fast wortgleich geantwortet. „Die jüngsten Abstimmungen zwischen Investorin, Fachgutachter und Immissionsschutzbehörde richteten sich auf Themen des Lärmschutzes für die hier vorgesehenen Wohnungen.“

Nach wie vor werde eine hochwertige Bebauung angestrebt, die sowohl durch ihre architektonische Gestaltung als auch durch die Gestaltung der Frei- und Grünräume auch zur Aufwertung des Umfelds beitrage. „Als nächster Verfahrensschritt wird der Auslegungsbeschluss und die damit verbundene Beteiligung der Öffentlichkeit sowie die Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange vorbereitet.“ Ein Termin dafür wird allerdings nicht genannt.

Aufgrund seiner Größe hat das Bauprojekt am Stern-Center eine Bedeutung für den Wohnungsmarkt in der gesamten Stadt. Es geht um rund ein Prozent des Potsdamer Wohnungsbestandes. Im Jahr 2022 sind in der ganzen Landeshauptstadt weniger Wohnungen fertiggestellt worden als in den vier Hochhäusern unterkommen sollen – nämlich 606. Daten für 2023 liegen dazu noch nicht vor.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false