Mit seinem Bild „Der zwölfjährige Jesus im Tempel“ löste Max Liebermann 1879 einen Skandal aus, weil er den Jesusknaben naturalistisch darstellte. Und weil er, der jüdische Maler, damit angeblich die christliche Ikonografie untergrub.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 20.02.2010
Was von der Berlinale übrig bleibt: Das Festival von A bis Z.
Die stärksten Filme dieser 60. Berlinale sind die stillsten – und die Jury beweist dafür sicheres Gespür.
Populär und postmodern: Vor 200 Jahren wurde Frédéric Chopin geboren. Bis heute tut sich die Musikwelt mit seiner Radikalität schwer
Goldener Bär für den besten Kurzfilm„Händelse Vid Bank“von Ruben Östlund Silberner Bär für einen Kurzfilm„Hayerida“von Shai Miedzinski Gläserner Bär der Reihe Generation„Neukölln Unlimited“ vonAgostino Imondi und Dietmar Ratsch Gläserner Bär für einen Generation-Kurzfilm„Az Bad Beporsid“von Batin Ghobadi Teddy„The Kids Are All Right“von Lisa Cholodenko (Spielfilm)„La Bocca del Lupo“von Pietro Marcello (Doku)„The Feast of Stephen“von James Franco (Kurzfilm)„Open“ von Jake Yuzna (Jury-Preis) Panorama-Publikumspreis„Waste Land“ von Lucy Walker,João Jardim & Karen Harley Friedensfilmpreis„Son of Babylon“von Mohamed al Daradji Caligari-Filmpreis„La Bocca del Lupo“von Pietro Marcello NETPAC-Preis„Au revoir, Taipei“von Arvin Chen Amnesty International Filmpreis„Son of Babylon“von Mohamed Al-Daradji Preise der Ökumenischen Jury„Bal“von Semih Kaplanoglu (Wettbewerb)„Kawasakiho Ruze“von Jan Hrebejk (Panorama)„Aisheen – Still Alive in Gaza“von Nicolas Wadimoff (Forum) Preise der FIPRESCI-Jurys„En Familie“ (Wettbewerb)von Pernille Fischer Christensen„Parade“ (Panorama)von Isao Yukisada„Crab Trap“ (Forum)von Oscar Ruíz Navia Preis der Gilde deutscher Filmkunsttheater„Shahada“von Burhan Qurbani Preise der C.I.
Peter von BeckerTop:„The Ghost Writer“ von Roman Polanski. Ein Altmeisterwerk mit einem überstürzten, aber verblüffenden Finale.
Den tollsten Film verpasst? Macht nichts. Nach dem Festival ist vor dem Kino. Viele Filme, die auf der Berlinale ihre internationale oder gar Weltpremiere hatten, starten bald regulär.
Der Kreis schließt sich: Am Ende kehrt das Festival nach Asien zurück. Und auch zur guten Küche. Zwar wird nur Ente und Nudelsuppe gegessen im japanischen Abschlussfilm „Otouto“, und nicht „Buddha jumps over the wall“-Suppe wie im chinesischen Eröffnungsfilm „Tuan Yuan“, aber die verbindende Funktion gemeinsamen Essens ist die gleiche.
Die Preisträger blieben in ihren Danksagungen meist maßvoll. Keiner strapazierte, wie im Vorjahr, die Geduld über Gebühr, aber leider blieben auch die Emotionen, jedenfalls die gezeigten, überwiegend moderat.
Semih Kaplanoglu ist der Gewinner des Goldenen Bären. Der sanfte, zurückhaltende Mann versteht es, Zeichen zu lesen. Kaplanoglus Arbeiten sind voller Zeichen.
Goldener Bär„Bal“ von Semih Kaplanoglu, TürkeiGroßer Preis der Jury (Silberner Bär)„If I Want to Whistle, I Whistle“ von Florin Serban, Rumänien/SchwedenBeste Regie (Silberner Bär)Roman Polanski für „The Ghost Writer“, USABeste Darstellerin (Silberner Bär)Shinobu Terajima in „Caterpillar“, JapanBeste Darsteller (Silberner Bär)Grigory Dobrygin und Sergej Puskepalis in „How I Ended this Summer“, RusslandBestes Drehbuch (Silberner Bär)Wang Quan’an und Na Jin für „Tuan Yuan“, ChinaKünstlerische Leistung (Silberner Bär)Kameramann Pavel Kostomarov für „How I Ended this Summer“Alfred-Bauer-Preis„If I Want to Whistle, I Whistle“ von Florin SerbanBester Erstlingsfilm„Sebbe“ von Babak Najafi, SchwedenGoldener Kurzfilm-Bär„Händelse Vid Bank“ von Ruben ÖstlundSilberner Kurzfilm-Bär„Hayerida“ von Shai MiedzinskiGläserner Bär: Reihe Generation„Neukölln Unlimited“ von Agostino Imondi und Dietmar RatschGläserner Kurzfilm-Bär: Reihe Generation„Az Bad Beporsid“ von Batin GhobadiTeddy Award„The Kids Are All Right“ von Lisa Cholodenko (Spielfilm), „La Bocca del Lupo“ von Pietro Marcello (Doku), „The Feast of Stephen“ von James Franco (Kurzfilm), „Open“ von Jake Yuzna (Jury-Preis)Panorama-Publikumspreis„Waste Land“ von Lucy Walker, João Jardim und Karen HarleyFriedensfilmpreis„Son of Babylon“ von Mohamed Al-Daradji (Panorama)Caligari-Filmpreis„La Bocca del Lupo“ von Pietro MarcelloNETPAC-Preis für asiatisches Kino„Au revoir, Taipei“ von Arvin ChenAmnesty International Filmpreis„Son of Babylon“ von Mohamed Al-DaradjiPreise der Ökumenischen Jury„Bal“ von Semih Kaplanoglu (Wettbewerb), „Kawasakiho Ruze“ von Jan Hrebejk (Panorama), „Aisheen – Still Alive in Gaza“ von Nicolas Wadimoff (Forum)FIPRESCI-Filmkritikerpreis„En Familie“ von Pernille Fischer Christensen (Wettbewerb), „Parade“ von Isao Yukisada (Panorama), „Crab Trap“ von Oscar Ruíz Navia (Forum)Preis der Gilde deutscher Filmkunsttheater„Shahada“ von Burhan QurbaniPreise der C.I.
Die 60. Internationalen Filmfestspiele Berlin neigen sich dem Ende entgegen. Die ersten Bären werden verliehen. Der türkische Film Bal gewinnt den Goldenen Bären.
Stars und Glamour auf den Premierenpartys in Berlin.
Wie ein Vater die Stadt erleben kann - ins Aquarium gehen.
Mit „Beijing Index“ nähert sich Miao Xiaochun ein weiteres Mal seiner Heimatstadt Peking mit der Linse. Die abgebildeten Orte wählte er aus, indem er auf einer Satellitenaufnahme von Chinas Hauptstadt Längen- und Breitengrade zog und die Kreuzungspunkte auf der Erde mithilfe einer speziellen 360-Grad-Kamera fotografierte.
Sie wird 50 und feiert das mit dem, was sie am Besten kann: eine gute Show abliefern. Everybody’s Showgirl hat heute Premiere.
Gérard Depardieu bei der Spaßkonferenz zum Wettbewerbsfilm "Mammuth".
Die Madrider Kunstmesse ARCO gibt sich nach der Krise bescheiden – bei einer Million Euro ist Schluss.
Tagesspiegel-Leserjuror Alper Ari, 37, schaut gerne Filme, aber so viele wie jetzt zur Berlinale hat er noch nie in so kurzer Zeit gesehen.
Ansichten eines Produzenten: Warum Filme Festivals brauchen.
Yoji Yamada, Regisseur des Abschlussfilms "Otouto", erhält die Berlinale-Kamera. Eine Begegnung.
Unsere Reporterin Friederike Sander, 16 Jahre, hat eine grausame und wundervolle Liebeserklärung an Kolumbien gesehen.
Impressionen, Augenblicke, Short Cuts: Magische Momente des Festivals.
"En familie" aus Dänemark: Pernille Fischer Christensens unaufdringlich-eindringliches Melodram fesselt durch konzentrierte Beobachtung zurückhaltend gespielter Gefühlsreaktionen.
Der an Originalschauplätzen gedrehte Spielfilm erlaubt sich so viel Wirklichkeitsnähe, dass in dieser rauen Welt auch Inseln der Empathie existieren, Solidarität und Herzensklugheit: Stark: "Winter’s Bone" im Forum.
Zum 60. Jubiläum: Das Festival in Zitaten
Zum großen Schlussakkord um 19 Uhr versammelt sich noch mal alles, was Rang und Namen hat im Berlinale-Palast.
Harald Martenstein kennt die Regeln des Misserfolgs
Urahn der Moderne: Simon Rattles grandioser Sibelius-Zyklus in der Philharmonie. Die Philharmoniker stellten sich somit zum ersten Mal der 3. Sinfonie von Jean Sibelius.
Lakonie, Anarchie und Poesie: Gérard Depardieu ist "Mammuth". Der französisches Roadmovie ist der schrägste Wettbewerbsfilm 2010.
Berlinale-Dauergast Michael Winterbottom zeigt "The Killer Inside Me" - der Thriller mit Jessica Alba und Kate Hudson beginnt schockierend brutal.
Produzentin Regina Ziegler drückt eine Träne weg und bewirbt sich um einen neuen Job.
Berliner Grafiker gestalteten die Festivalplakate. Die Idee anlässlich des Berlinale-Jubiläums: Ein Plakat zu gestalten, auf dem alle Filmtitel zu lesen sind, die jemals auf der Berlinale gezeigt wurden.
Wenn die Bären vergeben werden, dann sitzt so mancher Promi im gesponserten Outfit da.
Filmfan Britta Eppinger, 36, will die Kinobesucher herausfordern.