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Rein nach Aktenlage lässt sich in Afghanistan alles gut an: Die Taliban sind militärisch formell besiegt, die Regierungsbildung ist abgeschlossen. Erstmals seit 23 Jahren bekommt der vom Bürgerkrieg zerrüttete Wüstenstaat heute ein Kabinett, das die wichtigsten, wenn auch nicht alle politisch, ethnisch und religiös relevanten Interessengruppen vertritt und von der internationalen Staatengemeinschaft anerkannt ist.

Von Elke Windisch

Ären wechseln heute wie der Wind. Eben noch die Jahrtausendwende, die Gen-Revolution, Terror, Technik, Selbstmordflieger, Gotteskrieger, Steinzeit und Chipzeit, der neue Mensch, die künstliche Intelligenz.

Von Peter von Becker

Die Kulturstiftung des Bundes wird bis Frühjahr 2002 in Halle ihre Arbeit aufnehmen. Das teilte Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin mit, nachdem Bundeskanzler am Vortag die Gründung der Stiftung angekündigt hatte.

Um 24 Uhr 17 ozeanischer Zeit erreicht Eddie Constantine Alphaville. Constantine heißt hier Iwan Johnson alias Lemmy Caution und ist Reporter der "Figaro-Pravda".

Von Dr. Kerstin Decker

Am meisten werden die Spanier wohl das vermissen, was sie genau genommen nie hatten: das Nichts. Jenes kleine Nichts von knapp fünf Millimetern Durchmesser, das Loch in ihrer 25-Peseten-Münze: Man kann durch dieses lichte Rund in trügen Siesta-Stunden die spanische Sonne betrachten, die - so weiß es zumindest der deutsche Schlager - "bei Tag und Nacht" scheint; andererseits ist es zu schmal, um etwa einen Strohhalm für den Sangria-Eimer druchzustecken.

Von Frederik Hanssen

Fotografie ist ein trügerisches Medium und ihre Suggestionskraft ungeheuerlich. Mit den großformatigen Reportage- und Porträtfotos der New Yorkerin Taryn Simon und den Andachtsbildern des Hamburger Künstlers Bernhard Prinz zeigt die Berliner Fotogalerie Camerawork zwei Möglichkeiten, sich von Lebenswirklichkeit zu entfernen, und diese doch zu behaupten.

Und da sage einer, in Berlin könne man keine hochklassige Kunst verkaufen. Als die traditionsreiche Bremer Kunsthandlung Wolfgang Werner vor zehn Jahren in der Fasanenstraße eine Dependance eröffnete, begann die erste Ausstellung mit einem Paukenschlag: Dieter Honisch, der Direktor der Neuen Nationalgalerie, erwarb für sein Museum das von Lovis Corinth 1918 geschaffene Atelierstillleben einer am Boden zerschmetterten Ritterrüstung - eine ergreifende, hinreißend gemalte Allegorie der Vergänglichkeit, ein Abgesang auf das untergehende Kaiserreich, der erst jüngst in der Ausstellung "Der Potsdamer Platz" in der Nationalgalerie wieder zu bewundern war.

Nach sechs Jahren in den 400 Quadratmeter großen Räumen im dritten Hof der Rosenthaler Straße 39 muss die Galeristin Helen Adkins ihre "museumsakademie berlin" schließen. Über fünfzig Ausstellungen hatte die gebürtige Engländerin hier mit Künstlern wie Miguel Rothschild, p.

Die Weihnachtsfeiern der Unternehmen der New Economy sind in diesem Jahr bescheiden ausgefallen. Sehr bescheiden.

Von Ursula Weidenfeld

Fast hätten die USA ihren eigenen Wunschkandidaten für das Amt des Premiers höchstselbst ins Jenseits befördert: Hamid Karsai, der just, als ihn die Afghanistan-Konferenz zum Chef der Übergangsregierung kürte, das Hauptquartier der Taliban bei Kandahar angriff und dabei Opfer eines Präzisionsschlags der US-Airforce wurde. Allerdings kam der Paschtunenführer mit leichten Verletzungen davon.

Von Elke Windisch