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Wenn selbst den Kindern im Publikum ein Stück mit Neuer Musik am besten gefällt, dann muss das Konzert gelungen sein. Was gibt es aber auch nicht alles zu hören, wenn Dorothee Oberlinger "Black Intention" von Maki Ishii auf ihren Blockflöten interpretiert!

Von Carsten Niemann

Es gibt viele reizende Geschichten über nicht erkannte Bestseller: Der von Ullstein abgelehnte erste "Felidae"-Roman von Akif Pirinci; die endlose Manuskriptwanderung von Robert Schneiders "Schlafes Bruder"; Ecos "Name der Rose", von Wagenbach abgelehnt - diese Legende freilich stimmt nicht, man konnte dort seinerzeit für die Übersetzungsrechte nur nicht so viel berappen wie Hanser. Und dann erst die großen Missverständnisse: André Gide hat als Lektor die "Recherche" von Proust abgelehnt - obwohl ich mir nicht so sicher bin, dass das wirklich ein Missverständnis war.

Seit der Anwesenheit von David Bowie, Iggy Pop und Nick Cave in Berlin hat die Stadt keinen bleibenden Einfluss auf die subkulturelle Ikonographie und Mythenbildung mehr ausgeübt. Erst Mitte der Neunziger entdeckte das Musikmagazin "Wire" in einer Kreuzberger Fabriketage eine originäre Gegenbewegung zur Love-Parade.

Kurt Mühlenhaupt studierte Charakterköpfe, die damals in seinem berühmten Kreuzberger Trödelladen stöberten oder zu Gast in seiner Künstlerkneipe "Leierkasten" waren. Seine realistisch-poetischen Porträts von Kohlenträgern, Kneipiers und "einfachen" Leuten von der Straße geben Einblicke in ein Milieu, das es heute nicht mehr gibt.

Tenöre sind Siegertypen. Mit silbrigem Schmettern schlagen sie jede stimmliche Konkurrenz spielend aus Feld - sei es auf der Opernbühne oder im Fußballstation.

Eben noch musste für die Sanierung der Museumsinsel Baustopp wegen ausbleibender Berliner Zahlungen befürchtet werden. Nun soll es sogar schneller gehen.

Von Bernhard Schulz

Eigentlich wollte Harald "Hacki" Ginda hinter den Kulissen bleiben - etwa als Organisator des Wandervarietés "Parody Paradise". Doch sein komisches Talent machte ihm einen Strich durch die Rechnung.

Die Beutekunstfahnder der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste in Magdeburg suchen jetzt auch nach Herkunftshinweisen zu Kunstwerken in Österreich. Mit Hilfe einer Datenbank werden unter anderem Gemälde, Porzellanobjekte und Bücher verschiedenster Sammlungen dokumentiert, die ihren Eigentümern während und kurz nach dem Krieg vor allem von sowjetischen Truppen entwendet wurden und teilweise ohne Herkunftsangaben wieder aufgetaucht sind.

Die Feierlichkeiten zur Eröffnung des Jüdischen Museums Berlin sollen möglichst nicht - hofft Direktor Michael Blumenthal - das Museum selbst und dessen neue Dauerausstellung "überschatten". Wichtiger als das spektakuläre Opening des Hauses sei, wie sich diese Institution in ihren "ersten ein, zwei, drei, fünf Jahren entwickeln wird", sagte er bei einer Pressekonferenz in Anwesenheit des Bundesfinanzministers.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Wolfgang Fürniß (CDU) und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) wollen mehr Geld in die Filmförderung der Region pumpen. Wie Wowereit zur Eröffnung der zweitägigen Internationalen Konferenz für Film- und Fernsehproduktion "Babelsberg 2001" sagte, sollen die Mittel dem von beiden Bundesländern finanzierten Filmboard Berlin-Brandenburg zufließen und über die Wirtschaftsförderung mobilisiert werden.

Otto der Große lebte jahrzehntelang aus dem Koffer. Immer und immer wieder packten der erste deutsche Kaiser und sein rund 1000 Menschen umfassender Hofstaat ihre Sachen und schoben sich wie ein breiter Strom zur nächsten Residenz - einer Pfalz - oder zu einem gastfreundlichen Untertanen.

Von Ingo Bach