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Die letzte Entscheidung über die umstrittene Tiefgarage unter dem Berliner Bebelplatz und seinem an die Bücherverbrennung der Nazis erinnernden Mahnmal ist noch nicht gefallen. Die für diesen Sommer geplante Erteilung der Baugenehmigung verzögert sich.

Obwohl man heute eher von Chansonsängern als von Liedermachern spricht, sitzt Peter Furtner mit der libertären Protesthaltung eines frühen Konstantin Wecker am Klavier. Fordert auf: "Leb einfach dein Leben", erteilt dem Leistungsdruck eine Absage.

Das wäre doch ein witziges Wortspiel gewesen, wenn Siegfried Wagner, des Meisters Sohn, seinen Spross Wotan genannt hätte und nicht Wolfgang - in augenzwinkernder Umkehr der Erbfolge, wie sie Urvater Richard im "Ring des Nibelungen" angelegt hat. Doch auch ohne den Namen des Großgotts fühlt sich Wolfgang Wagner als Herrscher auf dem Hügel, dem allein die Entscheidung darüber zukommt, wer ihm nachfolgen möge.

Jean Dubuffet benötigte mehrere Anläufe, bis seine Bilder und Skulpturen den Weg in die großen Museen und Sammlungen der Welt gefunden hatten. Der heute vor hundert Jahren in Le Havre geborene Sohn eines Weinhändlers hatte die Vierzig schon überschritten, als er - halbherziger Gefolgsmann der Kubisten wie der Surrealisten - 1942 endlich zu einer eigenen Handschrift fand: Malereien entstanden nun, die wie der "Hochdekorierte Akt" durch bunt-infantilen Malduktus überraschten.

Ein feines Schmankerl wird dem Jazz-Kenner ab heute im A Trane präsentiert: die deutsch-amerikanisch-türkische Jazz-Kollaboration von Ernst Bier, Mack Goldsbury und Matthias Bätzel mit Önder Focan. Während die Ersteren dem Berliner Publikum durch zahllose Clubauftritte ein Begriff sein dürften, ist Focan (Foto) hier zu Lande noch weitgehend unbekannt.

Das Theater Mirakulum zeichnet sich durch besondere Vielfalt nicht nur der Stücke, sondern auch der Spieltechniken aus: Neben Marionetten- und Handpuppen kommen traditionelle Stabpuppen zum Einsatz, heute in einem Farbschemenspiel - sozusagen die orientalisch-kolorierte Variante des Schattenspiels. Zuschauern ab 4 Jahren erzählt das altrussische Volksmärchen "Vier mutige Freunde" von zwei tierischen Cliquen, die sich gar nicht mögen: Frosch, Maus, Hahn und Igel sind die "Guten", Fuchs, Wolf und Bär die "Bösen".

Schon in seinem letzten Buch, "Der große Kater", hat sich der Schweizer Schriftsteller Thomas Hürlimann mit seiner Familiengeschichte auseinandergesetzt: sein Vater, ehemaliger Bundespräsident, wurde dort literarisch verfremdet in Szene gesetzt. In seiner neuen Novelle, "Fräulein Stark", erschienen im Züricher Ammann Verlag (192 Seiten, 38 Mark), kommt jetzt kaum verhüllt Hürlimanns Onkel vor, Johannes Duft mit wahrem Namen, lange Jahre Bibliothekar in der hehren Stiftsbibliothek von St.

Otto Schily ist keiner, der seine Meinung von Woche zu Woche ändert, einfach so. Wenn er verbreiten lässt, dass auch sein bayerischer Kollege Günther Beckstein einem neuen Zuwanderungsgesetz zustimmen soll, dann meint er das so.

Die Kirche gewährt abgelehnten Asylbewerbern Zuflucht, meist, wenn sie unmittelbar vor der Abschiebung stehen. Die Idee des Kirchenasyls für Flüchtlinge geht auf das Alte Testament zurück, wo der Schutz von Fremden als ausdrückliche Christenpflicht beschrieben ist.