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Die Wunde ist wohl noch zu frisch. Obwohl das Debütkonzert der "Kammerakademie Potsdam" offiziell ausverkauft war, blieben viele Sessel im Nikolai-Saal leer: Ein Großteil der lokalen Prominenz, die von der Kultur-Beigeordneten Tickets für das freudige Ereignis zugeschickt bekommen hatte, machte durch demonstratives Fernbleiben deutlich, dass viele Potsdamer ihr neues Klassik-Ensemble nicht als das ihre ansehen.

Von Frederik Hanssen

Den Weg ins Freie hat Einar Schleef, der am 21. Juli im Alter von 57 Jahren in Berlin gestorben ist, mit unnachsichtiger Strenge gesucht.

Von Christoph Funke

Jede Generation hat ihre Bücher. Verdächtig harmlos erscheint, was kurz vor dem ersten Weltkrieg deutsche Bücherschränke bevölkerte: Neben Carl Larssons Bilderbuch "Haus in der Sonne" und Paul Schultze-Naumburgs heimattümelnden "Kulturarbeiten" waren es vor allem Werke des Jenaer Zoologieprofessors Ernst Haeckel (1834 - 1919), die so manche Volksausgabe erlebten.

Von Michael Zajonz

Kino ist, in seinen schönsten Augenblicken, reine Magie. Große Filme hypnotisieren das Publikum, bringen es in einen wundersamen Zustand der Selbstvergessenheit, in ein Starren und Starrsein, ins Schweben, in Zweistundentrance.

Von Jan Schulz-Ojala

Beliebter als die Biografie ist - die Doppelbiografie. Etwas Schöneres als zwei Menschen, vereint durch die Himmelsmacht der Liebe, kann es für den Leser offenbar nicht geben.

In der Schule riefen sie ihn "Rotfuchs", 1961 half er Löcher in der DDR-Grenze zu schließen, und seine ersten DEFA-Filme wurden gefeiert. Trotzdem geriet Frank Beyer mit dem SED-Regime aneinander: 1966 wurde seine "Spur der Steine" verboten.

Seine Vita ist die britische Variante des neulich in "Blow" von Johnny Depp verkörperten Kokaindealer-Daseins des Amerikaners George Jung: Howard Marks hat als weltweit aktivster und wohl auch gewitztester Marihuana-"Großhändler" in den Siebzigern Millionen gescheffelt und lebt heute, nach Absitzen einer mehrjährigen Haftstrafe, gut von der Vermarktung seiner Erinnerungen. In England genießt "Mr.

Wie an jedem ersten Montag des Monats öffnet das verspiegelte Kleinkunstzelt auf dem Parkdach auch heute wieder sein Forum für "angewandten Witz". Als kaffeefahrtkompatibler Conférencier quasselt sich Martin Quilitz von Kollege zu Kollege - bis hin zu den schwer geheimen Überraschungsgästen, die ihm bereits vor Jahren, in seiner TV-Reihe "Nachttanke", zur Seite standen.

Es ist eine oft beklagte Tatsache, dass deutsche Dokumentarfilme ihre Stoffe gerne ganz weit draußen suchen, in Kuba, Czernowitz oder Mexiko. Auch dieser Film führt uns in eine fremde Welt, nach Moskau.

Von Silvia Hallensleben