Seine Inszenierungen von "La Traviata" und "Lucia di Lammermoor" hat Harry Kupfer Noëmi Nadelmann auf den Leib geschneidert. Im regulären Betrieb wird die temperamentvolle Sopranistin nicht mehr an der Komischen Oper auf der Bühne stehen.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 13.07.2001
Die Alte Welt beginnt ungefähr zwanzig Kilometer vor Spoleto. Dann, wenn sich die Autostrada plötzlich in ein kurviges Landsträßchen verwandelt, das sich durch die mit Steineichen bewaldeten Schluchten des umbrischen Berglandes im Nordosten Roms schlängelt.
Noch immer weht im Hamburger Hafen eine steife Brise, kreischen die Möwen, breitet die Elbe bei Moorwerder ihre Arme aus. Aber dort, wo nach dem Krieg Barkassen warteten, um Tausende Arbeiter hinüber zu den Werften zu schiffen - dort an den Landungsbrücken legen heute Touristenfähren ab: Die Fahrt zum Musical-Zelt, hingeduckt neben das Trockendock von Blohm + Voss, ist für "Buddy Holly"-Besucher inklusive.
Wunderbar ist die Welt. Wo man hinschaut, ein Stückchen Blau.
Wo fängt man bloß an, bei Ueli Etters Projekt "Der Park"? Die über die Wände gestreuten Zeichnungen und Skizzen bilden eine verwirrende Topographie.
Jeder kennt die Situation, in der er aus dem Haus geht und sich fragt, ob er das Gas abgedreht hat. Oder das Licht ausgemacht.
Fragen nach Original oder Fälschung zerstreut Roland Albrecht mit einem charmanten Lächeln. Wo sich Kunstexperten jüngst mit "wissenschaftlicher Meinungsäußerung" um zweifelhafte Expertisen winden, versetzt der Direktor des "Museums der Unerhörten Dinge" ungläubige Besucher in anregende Ungewissheit.
Die Berliner Künstlerin Bettina Allamoda präsentiert in ihrer aktuellen Ausstellung eine Video-Installation mit den Shows einiger bekannter Modedesigner und -labels wie Chanel oder Paco Rabanne. Allamoda hatte während eines Stipendiatenaufenthaltes in Paris im letzten Herbst die Präsentation der Sommerkollektion 2001 gefilmt.
Clemens Toussaint (40) studierte Kunstgeschichte und Philosophie in Berlin. Heute sucht er nach Bildern mit ungeklärten Besitzansprüchen.
Neulich hat der Junge Post gekriegt. "Ist für mich", hat er gesagt.
Vor der nächsten globalen Klimakonferenz, der sechsten seit 1995, ist die Lage trüb, aber immerhin scheint die Verantwortungslage klar: Von einer Mehrheit für das Kyoto-Protokoll scheint die Zukunft der Weltzivilisation abzuhängen - dennoch droht ein erneutes Scheitern. Dabei sind die Rollen klar verteilt: Die Schurken sind der US-Präsident Bush und die bei ihm mitspielenden Regierungen, die sich jeder verbindlichen Reduktionsverpflichtung verweigern wollen; die Guten sind die EU-Staaten, die im Verein mit den internationalen Umweltorganisationen versuchen zu retten, was zu retten ist.
Peter Stein packt ein. Am Wochenende geht die Berliner Aufführungsserie des "Faust" zu Ende.
Das inzwischen sprichwörtliche Coming out von Berlins neuem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit wird jetzt bühnenreif. US-Autor Murray Schisgal schreibt ein Schauspiel unter dem Titel ".
Der Wettergott hat Gerhard Kämpfes Gebete erhört und dem Macher von "Classic Open Air" die größte Sorge genommen. So konnten sich die 7000 Zuschauer auf dem Gendarmenmarkt zur Verdi-Eröffnungsnacht leichten Sommerwind mit Grilldüften vermischt um die Nase wehen lassen, zu Leonoras inbrünstigen Beschwörungen der "Macht des Schicksals" den Sonnenuntergang genießen und später im Beleuchtungs-Farbrausch von hellblau bis dunkelviolett (Jago, der Schuft aus "Otello"!
Stellen wir uns doch nur einmal vor, an Stelle von Verona Feldbusch und Alice Schwarzer wären jüngst Marcel Reich-Ranicki und Slatko aus "Big Brother" bei Kerner zu Gast gewesen. Der Literatur-Papst und das Kraftpaket, Deutschlands oberster Geisteswächter und der Container-Insasse.
Unvergessen Ato Boldons Antwort auf die Journalistenfrage, was er von seinem Heimatland Trinidad und Tobago als Siegprämie für eine Olympia-Goldmedaille im 100-Meter-Sprint erhalten würde: "Tobago!" Leider wurde Boldon nur Zweiter.
Wer einen Ort für den neuen Charakter der deutsch-polnischen Beziehungen sucht, kommt nach Frankfurt/Oder, wo auf der deutschen Seite des Grenzflusses die Europa-Universität Viadrina steht und auf der polnischen Seite in Slubice das Collegium Polonicum als Außenposten der Universität Posen. Minsterpräsidenten und Staatsoberhäupter sind den Weg über die Oderbrücke gegangen.
Wer hinter dem Ausstellungstitel "Lumen, Lux und Fixtures" ästhetische Verführungen zum göttlichen "Lumen mundi" oder "Fiat lux" vermutet, wird in der Galerie Anselm Dreher enttäuscht; und ist gleichwohl mit den kontemplativen drei Arbeiten von Volkhard Kempter nach einer Weile mitten im Thema. Schneidend weiß breiten sich "Column I" und "Column II" über zweieinhalb Meter Höhe in zwei Räumen aus: ein bizarres Areal aus jeweils achtundzwanzig Lichtkästen mit seriellen Chromrastern - als Ganzes sichtbar nur durch die Fenster, vom Gehsteig aus.
Gabi Zimmer - mit Ausdauer 9% sind zufrieden mit der PDS-ChefinSie galt als Frau des Übergangs. Gabi Wer?
Picasso und was dann? In der Reihe seiner vertanzten Künstler-Biografien will sich Johann Kresnik den großen Spanier vorknöpfen.