Nun wird er also achtzig und ist noch immer kein bisschen leise. Man weiß ja: Das Quartett, indem er manchmal die Geige, die Bratsche und das Cello gleichzeitig spielt, schließt den Vorhang nur, um ihn zwei Monate später wieder aufzumachen.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 01.06.2000
Ein Wiener Außenbezirk, mit trostlosen Unterführungen, häßlichen Fabrikgebäuden, doch einer schnurgeraden, lauschigen Allee. Dort liegt der imposante Bau des Kabelwerks, das kürzlich geschlossen wurde.
Heute soll an dieser Stelle einmal einer Gruppe von Berlinern ein Loblied gesungen werden, deren Arbeit im Feuilleton-Alltag viel zu oft mit Schweigen übergangen wird. Von den Berliner Laienchören ist die Rede, jenen hunderten und aberhunderten von sangesfreudigen, begeisterungsfähigen Menschen, die in den Kirchen, Schulaulen und Konzertsälen der Stadt Woche für Woche zusammenkommen, um gemeinsam Musik zu machen.
Das Wichtigste, sagt er, das Wichtigste sei jetzt, dass er seine Bilder verkaufen kann. Mark Albrecht legt Dia-Abzüge auf den Kneipentisch.
Es gehört zum guten Ton des Berliner Philharmonischen Orchesters, dass auch an seinen zweiten Bläserpulten Musiker sitzen, die mühelos die Ersten Solisten vertreten können. Das Fach Oboe ist besonders gesegnet: Neben Albrecht Mayer und Hansjörg Schellenberger sind Andreas Wittmann und Dominik Wollenweber (Englischhorn) hervorragende Solospieler.
Unter die Architekten, die Berlin geprägt haben, wird künftig auch Renzo Piano gezählt werden. Der 62-jährige, hoch gewachsene Genueser gewann 1992 den Wettbewerb für das debis-Gelände zwischen Potsdamer Platz und Landwehrkanal, und was in den folgenden Jahren auf der Grundlage seines "Masterplans" von ihm und einigen weiteren Büros errichtet wurde, hat sich in den noch nicht einmal zwei Jahren des aktiven Gebrauchs zu einem lebendigen Stadtteil entwickelt.
Lieber Herr Möller, dieser Brief ist der Ausdruck einer Hoffnung: Ich möchte Sie davon überzeugen, dass es gut wäre, wenn Sie auf die Rolle des Laudators von Ernst Nolte bei der Veleihung des Konrad-Adenauers-Preises der Deutschland-Stiftung verzichten würden. Nolte ist der Autor bedeutender Bücher, allen voran seines ersten Werkes "Der Faschismus in seiner Epoche" (1963).
Am Ende hat der Mann den Kampf mit der Frau verloren. Die Hände auf den Rücken gebunden, hockt er in einer Zwangsjacke da, die ihm seine alte Amme angelegt hat; bäumt sich auf, fällt in sich zusammen.
Es gibt gute Gründe, Le Monde diplomatique zu lieben, die Zeitschrift, mit dem Mut zu langen Riemen, zu viel Blei. Man bekommt dort politische Nachhilfe und findet, mit Fußnoten versehen, was im Spiegel nicht steht.
"Das Chamäleon fördert junge Kunst", heißt es im "Glaskasten", dem Weddinger Ableger vom Stammsitz in den Hackeschen Höfen. Junge Kunst strebt schon mal nach neuen Formen.