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Die größte literarische Neuerung des vergangenen Jahrhunderts brachte wahrscheinlich weder der Surrealismus mit seiner écriture automatique noch Dada noch das absurde Theater, sondern das creative writing. Vor gut zehn Jahren traten in Amerika junge Leute auf den Plan, die das Schreiben von der Pike auf gelernt hatten - an der Uni, in Kursen, gemeinsam.

Von Jan Schulz-Ojala

Ein Computer ist dümmer, als man denkt - gefesselt an den Horizont seiner Programmierung. Ein Space Shuttle, diesen "fliegenden Betonklotz", mit dem Hintern voran gen Erde fallen lassen, im letzten Moment auf die Bremse treten und butterweich landen?

Von Andreas Conrad

Dieser für ein deutsches Werk weit überdurchschnittliche Spielfilm hat alles, was ein Kino-Erfolg braucht: eine spannende Geschichte mit politischem Anspruch, Aktualität, attraktive Spiel-Orte und Figuren und einen Plot mit Neuigkeitswert. Fragt sich nur, ob dieser Film nicht mehr Schaden anrichtet, als er - aufklärerisch - nützt.

Die Rückgabe geraubten jüdischen Kunstbesitzes an die Eigentümer beziehungsweise deren Erben zählt zu den Aufgaben, die - wie es scheint - erst ein halbes Jahrhundert nach dem Ende des Nazi-Regimes in vollem Umfang erkannt worden sind. Die international besetzte Washingtoner Holocaust-Konferenz vom Dezember 1998 hat der moralischen Empörung über die unerledigte "Wiedergutmachung" mit ihren Richtlinien gangbare Lösungswege aufgezeigt.

Von Bernhard Schulz

Schön, wenn man sich auf seine Freunde verlassen kann: Aufgeschreckt von den Plänen des Berliner Kultursenators zur Reform der hauptstädtischen Musiktheaterlandschaft hat Staatsopernchef Daniel Barenboim seine Getreuen zusammengetrommelt. Michael Gielen dirigiert ein Protestkonzert der Staatskapelle im Kunsthaus Tacheles, Hans-Dietrich Genscher fordert im Tagesspiegel die Rücknahme der Pläne, Kulturkaufhauschef Peter Dussmann finanziert eine Anzeigenkampagne, in der 44 Künstler an Christoph Stölzl appellieren, keine "gewachsenen Strukturen" zu zerstören.

Von Frederik Hanssen

An der Peripherie von Wien leben die Menschen wie auf der Durchreise. Zwei Frauen, zwei Männer finden sich für Momente, verlieren sich wieder, basteln sich einen Halt, der halten wird oder auch nicht.

Aus Sicht des Mineralölkonzerns ist ein Untergang wie der des italienischen Tankers "Ievoli Sun" bedauerlich, aber nie vollständig auszuschließen. "Wir müssen einfach damit leben, dass ab und zu mal ein Schiff untergeht", sagt der Sprecher der Deutschen Shell AG in Hamburg, Rainer Winzenried.

Im Ärmelkanal, der viel befahrenen Verbindung zwischen dem offenen Atlantik und der Nordsee, sind immer wieder Tanker havariert. In der Regel waren es Öltanker, die auseinander brachen oder sogar sanken.

Der Untergang des Chemiefrachters "Ievoli Sun" vor der französischen Kanalküste wird zum Politikum. Staatspräsident Jacques Chirac, der derzeit den EU-Rat leitet, forderte die Europäische Union am Mittwoch zu einer raschen Verschärfung der Sicherheitsvorschriften im Seeverkehr auf.

Von Eric Bonse

Mit dem 36. Berliner Jazzfest, das heute im Haus der Kulturen der Welt beginnt, geht eine Ära zu Ende: Es steht zum letzten Mal unter der künstlerischen Leitung von Albert Mangelsdorff.

Von Christian Schröder