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Bei der Stadtteilwanderung von Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) durch Golm, Eiche und Grube gab es auch Anregungen zum Rahmenplan.

© Andreas Klaer

Kippt der Rahmenplan Golm 2040?: Stadt Potsdam warnt vor weiteren Abstrichen

Bauausschuss und Ortsbeirat wollen weitere Bereiche der geplanten Entwicklung prüfen lassen. Das könnte den gesamten Plan gefährden, warnt die Verwaltung.

Für das nördliche Erweiterungsgebiet des Rahmenplans Golm 2040 soll es weitere Untersuchungen geben. Am nördlichen Rand des Plans wurde ein zwei Hektar großer Prüfbereich markiert, für den die Abstände der künftigen Bebauung zum Katharinenholz untersucht werden. Der Ortsbeirat und der Bauausschuss hatten eine unbebaute Zone von 150 Metern gefordert. Jetzt könnte der Prüfbereich erweitert werden. Stadtplanungsamtsleiter Erik Wolfram warnte am Dienstagabend im Bauausschuss davor, dass bei weiterer Reduzierung der geplanten Bebauung die gesamte Entwicklung nicht mehr funktionieren würde.

Die Verwaltung würde auch gern an der ursprünglichen Bebauungskante festhalten. Eine Frischluftzone sei dort nicht vorhanden, sagte Wolfram. Allerdings, so der mehrfach vorgebrachte Einwand, werde die Luftzirkulation durch die Bebauung verändert. Ortsvorsteherin Kathleen Knier forderte eine Simulation, die jedoch laut Baudezernent Bernd Rubelt (beide parteilos) kurzfristig nicht zu machen wäre. Die 150-Meter-Frischluftzone würde laut Wolfram zum Verlust von etwa 200 geplanten Wohnungen führen.

Auf dem Ausschnitt des Rahmenplans Golm 2040 ist der nördliche Rand der Bebauung zu erkennen. Der Ortsbeirat fordert, dort einen 150 Meter breiten Streifen zum Wald freizuhalten.
Auf dem Ausschnitt des Rahmenplans Golm 2040 ist der nördliche Rand der Bebauung zu erkennen. Der Ortsbeirat fordert, dort einen 150 Meter breiten Streifen zum Wald freizuhalten.

© Stadt Potsdam

Die Fraktion Die Andere und der Ortsbeirat regten nun an, den Prüfbereich in westlicher Richtung zu erweitern, um auch in Richtung Kreisverkehr Golmer Chaussee/Wublitzstraße die geplante Bebauung zu reduzieren. Der Stadtverordnete André Tomczak (Die Andere) sagte, der Auftrag zur Erweiterung sei kein Blankoscheck dafür gewesen, „so großzügig aufzufüllen“.

Institute wären betroffen

Eine weitere Beschneidung der Pläne im nordwestlichen Bereich würde vor allem die dort geplanten Forschungseinrichtungen betreffen, so Wolfram. Golm soll um 3500 Einwohner und 4500 Arbeitsplätze wachsen. Eine reduzierte Bebauung wird auch für ein 3,5 Hektar großes Gebiet im Osten des Rahmenplans geprüft.

Anja Günther (Sozial.Die Linke) warnte vor Hitzenenwicklung bei zu dichter Bebauung. Wolfram erwiderte, dass die Hälfte des Planungsgebiets Freifläche bleiben solle.

Zur Diskussion steht zudem der bisher vorgesehene Standort für eine Gesamtschule, der sich ebenfalls am Nordrand befindet. Die dafür erforderlichen Grundstücke gehören der Stadt aber noch nicht. Um schneller die notwendigen Schulplätze in Golm zu schaffen, hatte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) nach dem Bürgerdialog in Eiche angeregt, den Schulneubau zeitlich vorzuziehen - auf einem Grundstück, das der Stadt bereits gehört. Aus Sicht von Erik Wolfram ist der bisher vorgesehene Schulstandort jedoch sinnvoll. „Die Schule soll städtebaulich an geeigneter Stelle liegen und gut erreichbar sein“, sagte Wolfram.

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