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Auf einer Fläche an der Döberitzer Straße in Potsdam Fahrland sind Wohnungen geplant.

© Andreas Klaer,PNN,Tsp / Andreas Klaer

Update

Infoveranstaltungen im neuen Jahr: Rathaus reagiert auf Irritationen in Fahrland und Am Stern

Nach der Präsentation des neuen Sonderbauprogramms der Stadt Potsdam hatte es Kritik gegeben. Nun hat sich der Fachbereichsleiter für Wohnen geäußert.

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Zu den von der Stadt geplanten Wohnungsneubauten für Geflüchtete und finanziell schwache Familien in Fahrland und Am Stern wird es Informationsveranstaltungen vor Ort geben. Das hat der Rathaus-Fachbereichsleiter für Wohnen, Gregor Jekel, jetzt gegenüber den PNN angekündigt. Anlass war Kritik aus den Stadtvierteln an der Informationspolitik der Stadtverwaltung.

So sei in Fahrland am 11. Januar um 17 Uhr ohnehin eine Anwohnerversammlung geplant, so Jekel. Dort soll auch über eine zeitweise Flüchtlingsunterkunft neben der Regenbogen-Grundschule informiert werden – und nun auch über den geplanten Neubau mit 45 Wohnungen an der Döberitzer Straße.

Gregor Jekel, Fachbereichsleiter Wohnen in der Potsdamer Verwaltung. 
Gregor Jekel, Fachbereichsleiter Wohnen in der Potsdamer Verwaltung. 

© Andreas Klaer

Dass auf dem Garagengrundstück dort sozialer Wohnungsbau gewollt sei, stehe schon länger fest, sagte Jekel. Er erinnerte dabei an einen auf Antrag der Linken gefassten Beschluss der Stadtverordneten für kommunalen Wohnungsbau an der Döberitzer Straße – der so nun umgesetzt würde. Als Baubeginn sei 2024 vorgesehen – es bestehe also eine Vorlaufzeit für die Kündigung der Pachtverträge für die Garage, machte Jekel deutlich.

Info-Veranstaltung auch Am Stern

Zugleich kündigte der Fachbereichsleiter auch für das Wohngebiet Am Stern an, dass eine Informationsveranstaltung zu den dort geplanten Neubauten für Januar oder Februar in Vorbereitung sei. Dann werde es vor allem um die Vorhaben in der Gluckstraße und am Patrizierweg gehen, aber auch die Ziolkowskistraße. Dort soll ein sogenanntes Stelzenhaus auf eine bestehende Parkfläche gebaut werden, um einen Teil der Parkplätze zu erhalten. Hier hatte vor allem der Linken-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg mehrfach eine Vor-Ort-Information für Anwohner gefordert -.im Beisein auch von Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD).

So könnten die Neubauten in der Gluckstraße aussehen.
So könnten die Neubauten in der Gluckstraße aussehen.

© Willner

Am Montag hatte das Sozialdezernat die Planungen für das Sonderbauprogramm vorgestellt, mit dem insgesamt 450 Wohnungen für bis zu 1500 Menschen zeitnah errichtet werden sollen, unter anderem mit Gebäuden in Fertigteilbauweise. Dafür sind acht städtische Grundstücke ausgewählt worden: zwei in Golm, drei am Stern und je eines in Fahrland, am Schlaatz und in der Waldstadt. Sie sollen zunächst zur Unterbringung von ukrainischen Flüchtlingen dienen, aber später auch finanziell benachteiligten Familien zur Verfügung stehen. Bereits zum Jahresende 2023 sollen die ersten Wohnungen bezugsfertig sein. Darüber will die Stadtverwaltung auch mit Handzetteln informieren.

Danach hatte zum Beispiel der parteilose Ortsvorsteher aus Fahrland, Stefan Matz, erklärt, von den Plänen für die Döberitzer Straße habe er einmal mehr nur aus den Medien erfahren. Jekel sagte, mit dem Pressetermin habe man die Kommunikation zu dem Gesamtvorhaben beginnen wollen. Weitere Gespräche und Informationen würden folgen. Zuletzt hatte die Sozialverwaltung in dem Ortsteil schon für große Verärgerung gesorgt, weil über das besagte Flüchtlingsheim neben der Grundschule erst nach Baubeginn informiert wurde. Die erste Infoveranstaltung dazu war allerdings laut Medienberichten eher unbefriedigend geblieben, weil nicht alle Fragen geklärt werden konnten.

Einbezogen in diese Entscheidung wurde – niemand.

Das Potsdamer Netzwerk „Stadt für alle“

Auch das linke Netzwerk „Stadt für alle“ hatte sich beschwert, die Fläche an der Döberitzer Straße sei eigentlich als Modell für eine neue Bodenpolitik vorgesehen gewesen: „In einem intensiven Werkstattverfahren wurde daran durchdiskutiert, ob und wie Grundstücke in Potsdam nach Erbbaurecht vergeben werden können.“ Dabei habe auch das Mietshäusersyndikat sein Interesse an einem Projekt vor Ort formuliert.

Nun sei klar: Auf dem Grundstück werde die kommunale Pro Potsdam bauen. „Einbezogen in diese Entscheidung wurde – niemand.“ Jekel räumte ein, hier hätte man einen Zwischenstand kommunizieren können. Allerdings hätten die Planungen für das Grundstück auch „viele Schleifen gedreht“.

Jekel machte auch deutlich, wie dringend die Wohnungen für Potsdam notwendig seien – bei den Informationen vor Ort gehe es also nicht um das „ob“, sondern das „wie“. Allerdings sei man gerne bereit, zum Beispiel Verbesserungsvorschläge der Anlieger aufzunehmen und eben Fragen zu beantworten, sagte er.

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