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Das Potsdamer Rathaus.

© Andreas Klaer

Update

Neue Wohnungen in Fahrland: Plan der Stadt überrascht und verärgert

Potsdams Rathaus hat ein Bauprogramm für Geflüchtete aufgelegt. Doch den Ortsteil Fahrland hat die Stadtverwaltung einmal mehr nicht einbezogen.

| Update:

Am Montag hatten Sozialbeigeordnete Brigitte Meier (SPD) und Pro Potsdam-Chef Bert Nicke das Sonderbauprogramm für rund 450 neue Wohnungen vor allem für Geflüchtete aus der Ukraine vorgestellt. Einer der Standorte, an dem gebaut werden soll, liegt im Ortsteil Fahrland. Dort soll ein dreistöckiges Wohngebäude entstehen. Davon erfuhr der Fahrländer Ortsvorsteher Stefan Matz (parteilos) und andere Politiker im Ortsteil jedoch aus den Medien. Die Sozialverwaltung hat offenkundig einmal mehr Betroffene nicht im Vorfeld über die Pläne in Kenntnis gesetzt.

Die linke Initiative „Stadt für alle“ twitterte am Dienstag, für den Bau sei eine Fläche an der Döberitzer Straße vorgesehen, die als Modell für eine neue Bodenpolitik vorgesehen gewesen sei: „In einem intensiven Werkstattverfahren wurde daran durchdiskutiert, ob und wie Grundstücke in Potsdam nach Erbbaurecht vergeben werden können.“ Dabei habe auch das Mietshäusersyndikat sein Interesse an einem Projekt vor Ort formuliert. Nun sei klar: Auf dem Grundstück werde die kommunale Pro Potsdam bauen. „Einbezogen in diese Entscheidung wurde – niemand.“ Wie berichtet sollen vor Ort 45 Wohnungen entstehen - erst für Flüchtlinge, später für Menschen mit geringem Einkommen.

Auch die Linken-Stadtverordnete Tina Lange aus Fahrland und Ortsvorsteher Matz bestätigten den PNN, dass die Überraschung in Fahrland groß sei. Lange fertigte noch am Abend eine Kleine Anfrage an die Stadtverwaltung: „Die Flächen sind derzeit jedoch alle noch an die Eigentümer*innen der darauf stehenden Garagen langfristig verpachtet, eine schnelle Beräumung ist daher nicht möglich und wird auf massiven Widerstand der Garagenbesitzer stoßen.“ Dabei solle zeitnah gebaut werden.

Zuletzt hatte die Sozialverwaltung unter Dezernentin Meier in dem Ortsteil für große Verärgerung gesorgt, weil über ein zeitweises Flüchtlingsheim neben der Regenbogen-Grundschule erst nach Baubeginn umfassend informiert wurde. Zu dem Sonderbauprogramm hatte Meier einen Flyer zur Information von Anwohnerinnen und Anwohnern angekündigt. Das reicht allerdings auch dem Linken-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg nicht. Er sagte den PNN, auch für einen geplanten Wohnstandort auf einem Parkplatz in der Ziolkowskistraße müsse es eine Informationsveranstaltung vor Ort geben - mit dem Oberbürgermeister persönlich. Scharfenberg machte deutlich, dass man mit so einer Art von Kommunikation Kritik von Betroffenen provoziere.

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