zum Hauptinhalt
Die kommunale Pro Potsdam gehört zu den größten Bauherren

© Andreas Klaer

Die Reserve schrumpft: In Potsdam warten immer weniger Wohnungen auf Fertigstellung

In der Landeshauptstadt gibt es laut Statistik immer weniger unvollendete Wohnungsbauvorhaben. Das liegt auch an der sinkenden Zahl der Genehmigungen.

In Potsdam warten immer weniger Wohnungen auf ihre Fertigstellung. Das geht aus einer Antwort der Stadtverwaltung auf eine kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor. Anlass ist die Krise in der Bau- und Immobilienwirtschaft. Die Fraktion fragte deshalb nach einem Überblick über zum Stillstand gekommene oder gar nicht erst begonnene Bauprojekte.

Die Antwort erweckt zunächst den Eindruck, dass es keinen Stau bei der Fertigstellung gibt: „Genehmigte, aber noch nicht fertiggestellte Bauvorhaben werden statistisch im sogenannten Bauüberhang vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg erfasst.“ Dieser habe im Jahr 2022 bei 4875 Wohnungen gelegen. „Die Werte liegen aktuell unter dem Schnitt der letzten zehn Jahre von 5879 Wohnungen.“ Das würde also bedeuten, dass es weniger Wohnungsbauvorhaben gibt, die möglicherweise ruhen, als noch vor ein paar Jahren. Zahlen für das vergangene Jahr liegen noch nicht vor.

Allerdings ist das nicht wirklich eine gute Nachricht für den Wohnungsbau. Denn der Bauüberhang hängt nicht nur davon ab, wie schnell gebaut wird, sondern auch, wie viele Wohnungen überhaupt genehmigt wurden. Und da geht es zuletzt in Potsdam abwärts.

Wie berichtet, könnte 2023 das dritte Jahr in Folge werden mit deutlich weniger als 1000 genehmigten Wohnungen. Der geringere Bauüberhang spricht also nicht unbedingt dafür, dass keine Bauvorhaben ruhen, sondern dafür, dass gar nicht erst viele begonnen wurden.

Die Flaute hat Potsdam allerdings nicht exklusiv: Die Zahl der Baugenehmigungen ist landesweit noch stärker eingebrochen. Zahlen darüber, wie viele Wohnungen im Jahr 2023 tatsächlich gebaut wurden, liegen bislang nicht vor.

Die Statistik zu den sogenannten Baufertigstellungen wird meistens im Mai veröffentlicht. Im Jahr 2022 waren es insgesamt 606. Das war der niedrigste Wert seit dem Jahr 2008.

Gefragt sind Neubauwohnungen in Potsdam nach wie vor – entsprechend entwickeln sich die Mieten. Im bundesweiten Vergleich ist Potsdam laut einer Marktanalyse des Forschungsinstituts Empirica inzwischen die siebtteuerste Stadt und hat Mainz überholt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false