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Ein leeres Klassenzimmer ist in einer Mittelschule zu sehen.

© dpa/Sven Hoppe

Rechtsextremismus an Brandenburger Schulen: „Es ist noch kein Flächenbrand, aber es nimmt zu“

In einem Brandbrief berichteten Lehrkräften einer Einrichtung im Kreis Spree-Neiße von rechten Vorfällen. Der Chef Bildungsgewerkschaft fordert nun mehr Sozialarbeiter an Schulen.

Der Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Brandenburg, Günther Fuchs, hat nach einem Brief von Lehrkräften zu rechten Vorfällen an einer Schule mehr Sozialarbeiter an den Einrichtungen gefordert. Er sagte am Donnerstag im RBB-Inforadio, die Lehrkräfte könnten das nicht alleine bewältigen, es sei mehr Unterstützung notwendig. Fuchs sprach davon, dass 800 bis 1000 neue Stellen für die Schulsozialarbeit in Brandenburg nötig seien.

Am Mittwoch hatte Fuchs der Deutschen Presse-Agentur zu Fällen von Rechtsextremismus an Schulen gesagt: „Es ist noch kein Flächenbrand, aber es nimmt zu.“ Es gebe in zunehmendem Maß Lehrkräfte, die deshalb Rat bei der GEW suchten.

Vorfälle wie im Spree-Neiße-Kreis sind bisher zum Glück die Ausnahme“, teilte der Landesschülerrat auf Anfrage mit. Dieses Problem müsse aber „geächtet“ werden. Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie dürften in der Gesellschaft keinen Nährboden haben. „Schulen sollten mit aller Kraft versuchen, gegen solche Tendenzen in der Schülerschaft gegenzulenken.“ Der Landesschülerrat wies auch darauf hin, dass im brandenburgischen Schulgesetz verankert sei, dass bei Problemen in der Klasse Zeit für eine Klassenstunde freizuräumen sei, um solche zu besprechen.

In einem anonymen Brief beklagen Lehrkräfte rechte Vorfälle an ihrer Schule im Spree-Neiße-Kreis. Als Beispiele nannten sie unter anderem, dass Schulmobiliar mit Hakenkreuzen beschmiert werde, im Unterricht rechtsextreme Musik gehört werde und in den Schulfluren demokratiefeindliche Parolen gerufen würden. Zudem hieß es in dem Schreiben: „Wir erleben eine Mauer des Schweigens und der fehlenden Unterstützung seitens Schulleitungen, Schulämtern und Politik bei der Bekämpfung demokratiefeindlicher Strukturen, sowohl in der Schüler- und Elternschaft als auch bei den Kollegen.“ (dpa)

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