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Medikamentenmangel in Apotheken

© Andreas Klaer

Inflation, Lieferengpässe, Personalmangel: Viele Apotheken in Brandenburg heute aus Protest geschlossen

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hat zum Streik aufgerufen. In Dresden soll gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung demonstriert werden.

Viele Apotheken in Brandenburg dürften am Mittwoch aus Protest geschlossen bleiben. „Wir gehen von einer hohen Beteiligung aus“, sagte der Pressesprecher des Apothekerverbandes Brandenburg der Deutschen Presse-Agentur. Es zeige sich eine multiple Problemlage aus Inflation, stagnierender Vergütung und Lieferengpässen. Die Apothekenzahl im Land nehme bereits aus wirtschaftlichen Gründen ab. Er gehe davon aus, dass bis zu 90 Prozent der Geschäfte sich dem Protestaufruf der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) anschließen werden.

„Statt in Talkshows seine persönlichen Weisheiten über das deutsche Gesundheitssystem zu verbreiten, sollte Lauterbach lieber intensiv mit denjenigen sprechen, die als erfahrene Fachleute tagtäglich die Fehlentscheidungen der Politik ausbaden müssen“, sagte Olaf Behrendt, Vorsitzender des Apothekerverbandes Brandenburg, in Richtung des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD). Reformpläne des Ministers richteten mehr Schaden an, als sie nutzten.

Um 14.00 Uhr soll eine zentrale Protestkundgebung der ABDA vor der Semperoper in Dresden stattfinden. Die Aktion richtet sich speziell an Apotheken aus den ostdeutschen Bundesländern. Laut der ABDA könnten bis zu 3000 Apotheken in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen dem Protestaufruf folgen.

Die Teilnehmenden wollen gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung demonstrieren und fordern mehr Geld. Laut ABDA stehen die Apotheken unter „immensem wirtschaftlichen Druck“. Die Gehälter sind den Verbandsangaben zufolge seit 2004 nicht gestiegen. „Zuverlässige Strukturen einfach ausbluten zu lassen, weil man keine Ideen oder vielleicht auch keinen Mut für längst überfällige Reformen hat, ist kein Konzept“, sagte Behrendt. All das führe dazu, dass die Apothekenzahlen in ganz Deutschland seit Jahren sänken. (dpa)

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