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Die Apothekerinnen und Apotheker beklagen unter anderem eine zu geringe Vergütung.

© dpa/Peter Kneffel

„Frust über Untätigkeit der Regierung“: Viele Apotheken in Berlin bleiben heute aus Protest zu

Inflation, Lieferengpässe und hohe Betriebskosten bereiten Apotheken in Berlin Probleme. Aus Protest wollen daher die meisten Geschäfte heute geschlossen bleiben.

Ein Großteil der Apotheken in Berlin soll am heutigen Mittwoch aus Protest geschlossen bleiben. „In den Apotheken besteht großer Frust über die massiven Probleme in der Arzneimittelversorgung und die Untätigkeit der Bundesregierung“, sagte der Pressesprecher des Berliner Apotheker-Vereins, Stefan Schmidt, der Deutschen Presse-Agentur. Er gehe davon aus, dass eine „überwiegende Mehrzahl“ der Geschäfte sich dem Protestaufruf der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) anschließe.

„Die Versorgung ist in allen Bezirken über die Notdienstapotheken gewährleistet“, versicherte Schmidt. Die entsprechenden Apotheken könnten den Aushängen der Apotheken oder der Webseite www.aponet.de entnommen sowie unter der 116 117 erfragt werden.

Um 14 Uhr soll eine zentrale Protestkundgebung der ABDA vor der Semperoper in Dresden stattfinden. Die Aktion richtet sich speziell an Apotheken aus den ostdeutschen Bundesländern. Laut der ABDA könnten bis zu 3000 Apotheken in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen dem Protestaufruf folgen.

Die Teilnehmenden wollen gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung demonstrieren und fordern mehr Geld. Laut ABDA stehen die Apotheken unter „immensem wirtschaftlichen Druck“, Lieferengpässe, gestiegene Betriebskosten und Personalmangel bereiteten ihnen zunehmend Probleme. Die Gehälter sind den Verbandsangaben zufolge seit 2004 nicht gestiegen.

All das führe dazu, dass die Apothekenzahlen in ganz Deutschland seit Jahren sänken. Zur Situation in Berlin teilte Anke Rüdinger, Vorsitzende des Berliner Apotheker-Vereins, mit: „Allein im laufenden Jahr haben bislang 19 Apotheken in Berlin schließen müssen.“ Ende Oktober zählte der Verband berlinweit 719 Apotheken. Knapp die Hälfte davon befände sich in einer „wirtschaftlich schwierigen Lage“, sagte Rüdinger. Mehr als 12 Prozent schrieben rote Zahlen. (dpa)

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