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Für die Krimiserie "SOKO Potsdam" wird zur Zeit in einem Friseursalon in der Potsdamer Charlottenstrasse gedreht. SOKO Potsdam ist ein Potsdamer Ableger der SOKO-Reihe, welche seit 1978 in verschiedenen deutschen Städten gedreht wird. SOKO Potsdam wird seit März 2018 von der Firma Bantry Bay Productions GmbH produziert und hat die Aufklärung von Mordfällen in Potsdam und Umgebung zum Inhalt.

© Andreas Klaer

Brandenburg im Film: Leben im Land sichtbar machen

Das Filmland Brandenburg boomt eigentlich. Doch trotz 100 Filmdrehs im vergangenen Jahr ist die Sichtbarkeit der Region in Serie und Film nicht immer einfach, zeigt ein Werkstattgespräch.

Es war wie ein bestellter Versprecher: Der Regisseur des neuen „Polizeiruf 110“ aus Brandenburg, Tomasz E. Rudzik, berichtete von den Dreharbeiten für „Schweine“, der neuesten Folge der ARD-Krimiserie, die am Sonntag in der ARD zu sehen sein wird. Für die habe man „in Kuhhorst in Berlin“ einen Drehort gefunden - Kuhhorst ist aber ein Ortsteil der brandenburgischen Kommune Fehrbellin nordwestlich von Berlin.

Das Bewusstsein für Brandenburg im Film hat es schwer, wurde schnell deutlich beim Werkstattgespräch „Brandenburg im Film“, das die Landes-Filmfördergesellschaft Medienboard gemeinsam mit dem Regionalsender RBB am Donnerstag organisiert hatte. Etwas verwunderlich – denn im Grunde boomt die Filmproduktion in der Mark. Von stetig wachsenden Zahlen berichtet das Medienboard. Erstmals konnte man im Jahr 2023 die Zahl von 100 Produktionen zwischen Uckermark und Lausitz vermelden.

100
Filmdrehs gab es in Brandenburg im Jahr 2023.

Doch – auch das wurde in der Diskussion schnell erkannt: Selbst im Film gibt es die Schere zwischen Stadt und Land, die eine Wiedererkennbarkeit des gesamten Landes schwer macht. Darauf machte unter anderem Johannes Unger, RBB-Abteilungsleiter für Zeitgeschehen, Osteuropa und Dokumentation aufmerksam. Menschen in der Prignitz oder der Lausitz hätten eine andere Lebenswirklichkeit, die man ebenso berücksichtigen müsse wie die von Menschen in städtischen Gegenden. Dokfilm-Chef und Filmproduzent Frank Schmuck verwies auf die Produktion „20 Mal Brandenburg“, bei der 20 Menschen oder Orte im Land mit ihren Geschichten vorgestellt wurden.

Filmdrehs in entfernten Regionen oftmals Kostenfrage

Diese Geschichten und Menschen müsse man aber auch erstmal finden und diese dann filmen, dafür benötige es Logistik und Infrastruktur, so Schmuck. „Fahren sie mal mit einem 40-köpfigen Drehteam in die Uckermark, da wird schon die Übernachtung ein Problem“. Brandenburg sei ein Flächenland, daher müsse man Strecken und Kosten dafür mit einberechnen, warb er für auskömmliche Unterstützung von Filmdrehs.

Christiane Krone-Raab, Leiterin der Medienboard-Film Commission, betreut Filmteams in Brandenburg, vermittelt Drehorte und sieht ihre Arbeit vor allem darin, „das Filmland Brandenburg attraktiv für Filmproduktionen zu machen“. Bekannte Filmmarken wie „Polizeiruf“ seien für die Wahrnehmung des Landes im Film „total wichtig“. Auch andere Formate wie Soko Potsdam, die umstrittene Serie „Lauchhammer“ oder die Spreewaldkrimis würden für die Mark als Filmland werben, so Krone-Raab, die Brandenburg und seinen Einwohnern schließlich eine große Filmfreundlichkeit attestierte.

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