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Der Super-Jackpot schrumpft zum „normalen“ Gewinn. (Archivbild)

© dpa

2024 freigerubbelt: Mit Aufräumen zum Fast-Großgewinn

Unsere Autorin hat sich vorgenommen, sich vom Ballast zu trennen. Beim Aufräumen tauchen drei Rubbellose auf. Das Freirubbeln bringt Überraschendes hervor.

Eine Kolumne von Steffi Pyanoe

Ich habe mir für 2024 vorgenommen, mich weniger zu stressen. Man muss nicht alles schaffen, es kommt zurzeit sowieso meistens anders, als man denkt: Streiks, Regenwetter, Amore unter Beamten. Und verstehen wollen will ich das alles auch nicht mehr. Was ich für Januar empfehlen kann, ist Aufräumen und Ausmisten. Was braucht man noch und was kann weg? Ich verzichte gerne auf Grübeleien, Groll, Neid – und das ganze Altpapier!

Beim Aufräumen habe ich drei Rubbellose gefunden, die zu einem Weihnachtsgeschenk gehörten. Mit Rubbellosen habe ich keine Erfahrung, deshalb hatte ich die bunten Kärtchen zunächst fahrlässig beiseite gepackt. Sind halt nur bunte Bilder: Du weißt nicht, was drin steckt, ob überhaupt was drin steckt, und vielleicht ist das am Ende total egal. Trotzdem sind das selbstverständlich haushaltsrelevante Posten, die aufgeräumt gehören. Nur wie verbucht man das Unbekannte? Als Investition oder Abschreibung? Flexibles Sondervermögen? Überschuss-Fehlbetrag?

Wer kennt sich aus in Haushaltsfragen? Die Stadt Potsdam. Seit 1. Januar läuft im Finanzdezernat alles transparent und interaktiv. Wobei interaktiv nicht bedeutet, dass man mitbestimmen kann, sondern dass man sich aktiv bemühen muss, wenn man was erfahren will. Ich habe sofort interaktiv meine Lose freigerubbelt. Zwei waren Nieten, aber dann kam „Casino Nights Gewinne bis zu 30.000 Euro“!

Fast hätte ich, mit einem Ass mehr, 1000 gewonnen, und zu 100 fehlte mir nur ein König. Aber ich hatte einen Pasch, der fünf Euro brachte. Als ich in der Postfiliale mit zittriger Hand den Fünfer entgegennahm, realisierte ich, dass das Los fünf Euro gekostet hatte. Hinter mir stand eine Frau mit Kind, ich überlegte kurz, ob ich etwas sagen sollte, Glücksspiel ist doof, spare lieber und werde später Kämmerer – aber ich wollte niemandem die Laune verderben. Das Jahr geht ja erst los. Alles ist möglich. Bloß kein Stress.

Die Kolumne Pyanissimo erscheint alle zwei Wochen und kommentiert das Potsdamer Stadtgeschehen.

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