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Bereits beim Picknick im August 2014 kamen mit 1 300 Besuchern mehr, als sich angemeldet hatten.

© Refugium Beelitz

Geplantes Food-Festival in Beelitz-Heilstätten: Spargel-Party abgesagt

Spargel essen vor Ruinen - das Interesse an einem geplanten Food-Festival in Beelitz-Heilstätten war groß. Zu groß. Jetzt wurde das Food-Festival abgesagt.

Beelitz/Berlin -  Der Ansturm über Facebook war zu groß: Die geplante Spargelparty in den Beelitzer Heilstätten bei Potsdam ist aus Sicherheitsgründen abgesagt worden. "Wir sind sehr traurig. Aber die Sicherheit geht vor", sagte der Berliner Immobilienentwickler Frank Duske am Dienstag und bestätigte einen Bericht der "Berliner Morgenpost". Zuvor hatte es ein Gespräch mit dem Bürgermeister von Beelitz, Bernhard Knuth (parteilos), und der Polizei gegeben. Diese befürchteten ein Verkehrschaos.

Rund 20 000 Menschen hatten sich für das eintägige "Food Festival" am 9. Mai angemeldet. Um den Ansturm zu bewältigen, wurden 2500 Karten verkauft. Die Polizei fürchtete aber, dass rund 10 000 Besucher kommen. Kommune und Behörde sahen die Gefahr, dass bei einem derartigen Ansturm die Auffahrt zur Autobahn für Noteinsätze blockiert werden könnte. Zusätzliche Probleme sahen die Verantwortlichen durch eine Baustelle auf der Landstraße 88.

Tickets waren schnell vergriffen

"Am Ende blieben sehr viele Fragezeichen", erklärte Bürgermeister Knuth. Den Veranstaltern sei es nicht gelungen, diese auszuräumen. "Ich finde das auch sehr schade. Es wäre ein schönes Event gewesen", meinte Knuth. Aus seiner Sicht wäre jedoch eine solide Vorbereitung erforderlich gewesen.

Die Party sollte auf einem etwa 44 000 Quadratmeter großen Gelände der Beelitzer Heilstätten sein, das Duske und sein Kompagnon gekauft haben. Binnen kürzester Zeit waren die Karten für sieben Euro im Onlineverkauf vergriffen. Die Käufer bekommen ihr Geld wieder, versprach Duske.

Seit 1994 verfällt die Anlage

Die frühere Lungenheilanstalt in Beelitz hat eine bewegte Vergangenheit. Als Klinik von der Landesversicherungsanstalt Berlin zwischen 1898 und 1930 errichtet, wurde sie während des Ersten und Zweiten Weltkriegs jeweils zum Lazarett umfunktioniert. Nach Kriegsende 1945 übernahm die Rote Armee das Gelände. Hier fand auch der gestürzte DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker für einige Wochen Zuflucht, bevor er 1991 nach Moskau ausgeflogen wurde. Nach dem Abzug der Sowjets 1994 begann der dramatische Verfall der ehemaligen Heilstätten.

(dpa)

Lesen Sie weiter: Wo geht´s zum nächsten Spargelhof?

Mehr zu den Hintergründen erfahren Sie in der MITTWOCHSAUSGABE der POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN

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