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Potsdam-Mittelmark: Stadt will Besucherzahl halbieren Zu viele Unsicherheiten bei Heilstätten-Festival

Beelitz - Ein Spargel-Festival wird zum Politikum: Laut dem Beelitzer Bürgermeister Bernhard Knuth (Bürgerbündnis) können die Heilstätten den erwarteten Besucheransturm zum Event „Spargel International“ am 9. Mai, zu dem bereits fast die gesamten 5000 Eintrittskarten verkauft wurden, nicht aufnehmen.

Beelitz - Ein Spargel-Festival wird zum Politikum: Laut dem Beelitzer Bürgermeister Bernhard Knuth (Bürgerbündnis) können die Heilstätten den erwarteten Besucheransturm zum Event „Spargel International“ am 9. Mai, zu dem bereits fast die gesamten 5000 Eintrittskarten verkauft wurden, nicht aufnehmen. „Wir schätzen, dass maximal die halbe Anzahl an Menschen sicher auf dem Gelände feiern kann“, sagt Knuth den PNN.

Am Mittwoch habe er sich mit dem Immobilienentwickler Frank Duske, der das Festival veranstaltet, sowie der Polizei und dem Ordnungsamt getroffen. Duske sollte klarstellen, wie er die Sicherheit rund um das Festival gewährleisten will. „Es kam aber heraus, dass es zu wenige Parkplätze gibt und Herr Duske auch keine Idee hat, was bei einem Unfall vor Ort passieren soll“, so Knuth. Schließlich sind die drei Häuser der Heilstätten, um die herum das Festival stattfinden soll, Ruinen mit eingeschlagenen Fenstern, wo man sich schnell verletzen könnte. Die Stadt könne das Festival auf dem privaten Areal aber nicht verbieten. Duske will das Gelände mit dem Festival ein letztes Mal zugänglich machen, bevor die Häuser der ehemaligen Lungenheilanstalt zu Wohnungen umgebaut werden (PNN berichteten).

Problematisch ist Knuth zufolge auch die Lage der Häuser: Direkt gegenüber ist die Zufahrt zum Bahnhof, die stets frei bleiben müsse. Daneben steht das Feuerwehrtechnische Zentrum, in dem auch die Johanniter einen Stützpunkt haben und schnell zu Einsätzen ausrücken müssen. Und die benachbarten Recura-Kliniken hätten ausgerechnet an dem Tag des Festivals ein Symposium geplant, zu dem bereits 200 Gäste geladen seien. „Außerdem ist die Autobahnauffahrt nur einen Kilometer entfernt, bei der Parkplatzsuche entstehende Staus könnten schnell bis auf die Autobahn reichen“, so Knuth. Am Dienstag soll es ein weiteres Sicherheitsgespräch geben.

Frank Duske teilt die Sorgen nicht. „Wir werden alle an uns gestellten Forderungen erfüllen.“ Er rechnet damit, dass zwei Drittel der Besucher mit dem Zug anreisen und so genug Parkplätze zur Verfügung stünden. Zudem seien mehr als 30 Ordner und Sicherheitsleute geplant. Damit sich der Andrang nicht auf den stündlichen Regionalexpress konzentriert, der etwa 300 Sitzplätze bietet, wolle man dafür werben, das Gäste mit der S-Bahn nach Potsdam fahren und dann eine Stunde zu den Heilstätten radeln. „Außerdem gibt es noch die Regionalbahn nach Beelitz-Stadt, die ebenfalls stündlich fährt“, so Duske. Von dort bis in die Heilstätten sind es jedoch vier Kilometer Fußweg.

„Wir wollen zudem durch Führungen und andere Highlights, die zu unterschiedlichen Zeiten starten, dafür sorgen, dass nicht alle Besucher gleichzeitig kommen und gehen wollen“, so Duske. Er appelliert jedoch an Interessenten, die keine Karten bekommen – am 29. April sind noch einmal Restposten im Verkauf –, nicht zu erscheinen. „Wir haben keine Tageskasse und sichern durch Scanner, dass nur Leute mit Tickets reinkommen.“

Auf Facebook haben fast 19 000 Menschen Interesse am Spargelessen bekundet. Am Mittwoch um 18 Uhr wurden erneut 500 Eintrittskarten angeboten. Nutzern zufolge seien sie bereits zehn Sekunden später weg gewesen. „Beelitz ist das neue Berghain“, kommentiert eine Nutzerin mit Bezug auf den angesagten Berliner Klub. Frank Duske vertröstet die Kartenlosen: Für das kommende Jahr werde man ein größeres Event mit anderen Besitzern der Heilstätten planen. Mehr wolle er dazu noch nicht verraten. E. Bellin

E. Bellin

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