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Dass Wünsche – gern auch unangemessene – zu keiner Jahreszeit eine derartige Konjunktur haben wie zu Weihnachten und Neujahr, ist ein offenes Geheimnis. Deshalb warten gleich mehrere Berliner Bühnen mit Crashkursen zur Kultur des Wünschens auf, insbesondere für den Zuschauer-Nachwuchs.

Von Christine Wahl

Aschenbrödel, Der gestiefelte Kater, Fischer un sin FruGestartet als Märchentheater für Kinder ist die Märchenhütte im Monbijoupark längst ein (mitunter gruseliger) Spaß für Erwachsene geworden. Gezeigt werden jeweils zwei Märchen der Grimm-Brüder.

Das Schloss Die Stückfassung, die Nurkan Erpulat gemeinsam mit seinem Dramaturgen Jens Hillje entwickelte, schließt aus Kafkas großem Romanfragment alles Surreale aus. Ein schöner Abend.

UNDERGROUND: Viele kannten ihn als den Mann mit der Glühbirne auf der Glatze: Der Performance-Künstler Käthe Be ist tot. Er war eine Ikone der West-Berliner Subkulturszene. FILMSCHULE: Die Berliner DFFB ist auf Erfolgskurs, zeigt sechs Produktionen beim Saarbrücker Ophüls-Filmfest. Aber hinter den Kulissen gibt es offenbar Zoff

Das Vermächtnis der Prärie: Spaghetti-Western haben es in sich, sie sind Dokumente ihrer Zeit, der wilden 60er Jahre. Eine Berliner Filmreihe und ein Hamburger Festival zeigen, wie der Western in Europa neu erfunden wurde.

Von Christian Schröder

Viktorianische Vibratoren: „In guten Händen“.

Von Daniela Sannwald

Lieb & teuerWas sammeln Kunsthis- toriker und Kuratoren privat? Kunsthistoriker wie Wita Noack vom Mies van der Rohe Haus oder Martin Schmidt von der Villa Grisebach stellen in der Ausstellung „Lieb & teuer“ im Kunstverein Tiergarten Nord Werke aus ihrem Privatbesitz vor – Geschichten über Obsessionen, Privates und Freundschaften inklusive.

Protest: „Neujahr ohne Putin“, fordert dieser Demonstrant. Wie Tausende Moskowiter ging er auf die Straße, um gegen den Wahlbetrug zu demonstrieren.

Die Proteste in Russland gehen weiter, für den 24. Dezember ist eine große Demonstration angekündigt. Der russische Journalist Andrej Kolesnikov erklärt, warum Machthaber Putin seinen politischen Instinkt verloren hat.

Von Andrej Kolesnikov

Ungeheure Wucht: Der große bayrische Theater- und Filmschauspieler Josef Bierbichler erzählt in seinem furiosen, erfahrungssatten Roman-Debüt "Mittelreich" von der Fülle des Lebens - und der Fülle des Scheiterns.

Von Peter von Becker

Chaussee der EnthusiastenEs begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot vom gesunden Menschenver- stand ausging, dass ganz Berlin belesen werde. Da machten sich auch auf Jochen Schmidt, Dan Richter und ein paar mehr, und sie verkünden seither jeden Donnerstag dem Berliner Volke ihre Werke.

Vor Wochen schon wurde die Vorführung im Programm angekündigt, und nun wirkt sie plötzlich wie ein nachgetragenes Abschiedsgeschenk: Das Bundesplatz-Kino zeigt am Montag Wolfgang Staudtes Rosen für den Staatsanwalt (1959) – den wichtigsten Film mit Walter Giller, der vergangene Woche in Hamburg starb. Mit dem Film ist Staudte damals ein doppeltes Wagnis eingegangen.

Von Frank Noack