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Bei ihren Fotosessions auf den Pferderennbahnen in Mariendorf, Karlshorst und Hoppegarten interessieren Nelly Rau-Häring alles andere als die galoppierenden Vierbeiner. Sie ist fasziniert von Männern, die hochkonzentriert ihren Wettschein ausfüllen, oder von den Zuschauern, die das Rennen gebannt mit ihren Ferngläsern verfolgen.

Varla hat Turbotitten, Turbohüften, Wespentaille. Ihre schwarzen Klamotten, die Hose, das Top, spannen sich so eng um ihre Riesenmaße, als müssten sie das monströse Fleisch mit Gewalt im Zaum halten - um die Augen derer zu schützen, die sie ansehen, im Kinosaal.

Halbtrockener Sekt gehörte am letzten Abend vor dem Start zur Mir ebenso dazu wie die "Weiße Sonne der Wüste" - eine nicht ganz gelungene Kino-Komödie, in der ein russischer Zöllner in der Wüste hinter dem Kaspischen Meer die Überlegenheit der kommunistischen Weltordnung demonstrieren soll. Auch Raumfahrt war von Anbeginn an knallharter Wettbewerb der Systeme.

Von Elke Windisch

Es war vor allem ihre makellose, leuchtende Sopranstimme, die die ansonsten völlig verunglückte Staatsopern-Premiere von Mozarts "Entführung" zum Ereignis werden ließ: Die Souveränität, mit der Simone Nold die horrend schwere "Martern"-Arie sang, gab uns die Hoffnung zurück, dass die Zeit der großen Opernsängerinnen vielleicht doch noch nicht abgelaufen ist. Heute gibt die würdige Nachfolgerin von Elisabeth Schwarzkopf einen Liederabend mit Werken von Fauré, Mahler und Victor Ullmann.