Quilter sein, das ist Veranlagungssache. Dreier Merkmale bedarf es dazu: Eine gute Quilterin muss das Sammel-Gen besitzen, das sie automatisch zuschnappen lässt beim Anblick bunter Stoffreste.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 03.07.2001
Die Münchner Südfleisch AG ist im branchenweit verheerenden Jahr 2000 knapp an einer Existenzkrise vorbeigeschlittert. "Noch so ein Jahr, dann ist die Firma ohne Kapital", sagte Konzernchef Volkmar Taucher in München zur Bilanzvorlage.
Der ehemalige Pfleger des Bundeswehrkrankenhauses in Mitte, der 1996 fünf Patienten das Leben genommen hat, bewertet seine Taten offenbar als eine Art Sterbehilfe. Der 27-jährige Thomas K.
Planen Unternehmen eine Fusion, besteht die Gefahr, dass sie dadurch eine marktbeherrschende Stellung einnehmen und der Wettbewerb darunter leidet. Deshalb müssen Fusionen von den Kartellbehörden genehmigt werden, die Bedingungen für eine Zustimmung stellen können - zum Beispiel den Verkauf von Tochterfirmen.
Urlauber in Florida müssen derzeit besonders aufpassen. Meldungen über Zwischenfälle mit Alligatoren machen erneut deutlich, wie gefährlich ein Ausflug in die Sümpfe sein kann.
Am Tag nach den Übergriffen auf dem Alexanderplatz warf die CDU dem rot-grünen Senat Versagen vor. Die Bundesvorsitzende der Union, Angela Merkel, bemängelte die Sicherheitsmaßnahmen der Berliner Polizei.
Und wer war schuld daran, dass die Eier auf dem Alex fliegen konnten? Die Getroffenen zeigen auf den neuen Berliner Senat.
Es gibt nicht viele Dinge außerhalb des Fußballfeldes, die Lothar Matthäus richtig gemacht hat. Nicht Trainer beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt geworden zu sein, das war eine der weiseren Maßnahmen.
Die Berliner Effektengesellschaft AG (BEG) musste im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres zwar einen signifikanten Rückgang bei den Erträge hinnehmen, doch "unsere Gesellschaft hat von ihrer Tatkraft und ihren Visionen nichts eingebüßt", sagte der Sprecher des Vorstandes Holger Timm am Dienstag auf der Hauptversammlung in Berlin. "Der Wettbewerb ist härter geworden, aber ihre Gesellschaft ist gut positioniert", ergänzte Timms Kollege als Sprecher, Jörg Franke.
Worum es geht. Konkret klagt Altkanzler Helmut Kohl gegen die Veröffentlichung seiner Stasi-Akte.
Wahlkampfveranstaltungen stehen in Berlin künftig unter verstärktem Polizeischutz. Nach den Eierwürfen auf Bundespolitiker der Union am Montagabend auf dem Alexanderplatz hat Innensenator Erhardt Körting (SPD) angekündigt, das seit Jahren übliche Maß an Schutz zu erhöhen.
Rechtzeitig zur Reisesaison gehen die Preise an den Tankstellen zurück. Zwar folgten die Mineralölfirmen einer am Montag von Shell ausgelösten Preiserhöhung um durchschnittlich vier Pfennig auf 1,64 Mark je Liter Diesel und verordneten ihrem Tankstellennetz zudem Mindestpreise für Ottokraftstoff.
CE Consumer schließt angesichts der Branchenflaute eine weitere Korrektur seiner Prognosen für das laufende Jahr nicht aus. Wenn die US-Wirtschaft nicht in Schwung komme, müsse man im weiteren Jahresverlauf eventuell darüber nachdenken, sagte Unternehmenschef Erich Lejeune am Dienstag auf der Hauptversammlung in München.
Der Vorstandschef der Bankgesellschaft Berlin, Wolfgang Rupf, plant für die kommenden Jahre einen weit größeren Personalabbau als bisher bekannt. Obwohl eine Vereinbarung mit den Gewerkschaften betriebsbedingte Kündigungen nicht erlaubt, sehen die Pläne für eine Restrukturierung der Bankgesellschaft Berlin die Kürzung von 4164 der derzeit 15 564 Stellen bis 2005 vor.
Die Union sieht in dem Bericht der Zuwanderungskommission der Bundesregierung keine Basis für einen Kompromiss zu einer gemeinsamen Zuwanderungsregelung. Unions-Fraktionsvize Wolfgang Bosbach sagte am Dienstag in Berlin, sollte sich die Koalition an dem vorab bekannt gewordenen Bericht orientieren, könne er sich einen Kompromiss nicht vorstellen.
Ein roter Strich, ein schwarzer, ein gelber und ein grüner, und alle vier zielen auf die Mitte eines Kreises. So sieht der Umschlag des Zuwanderungsberichts aus, den Kommissions-Präsidentin Rita Süssmuth an diesem Mittwoch präsentieren wird.
Die rot-grüne Koalition hat den internen Konflikt über den Import von humanen embryonalen Stammzellen (ES) nach Deutschland vorerst entschärft. SPD und Grüne einigten sich am Montagabend darauf, den von der Union geforderten Importstopp abzulehnen.
Karl Marx (1818-1883), der Verfasser der Schriften "Kommunistisches Manifest" und "Das Kapital", ist in seiner Bonner Studentenzeit wegen "nächtlichen ruhestörenden Lärms und Trunkenheit" einen Tag eingesperrt worden. Damals gab es für solche Fälle den "Karzer", einen Arrestraum in der Universität, teilte die Universität am Dienstag in Bonn mit.
Richard Williams ist ein bedauernswerter Mann. Der Vater von Venus und Serena kann seit gestern sein Traumfinale, das natürlich nicht Prakusya gegen De los Rios heißt, vergessen.
Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat ein 73-köpfiges Aufgebot für die WM vom 3. bis 12.
Das mysteriöse "Rheinkrokodil" ist in der Nähe von Bingen angeblich erneut gesehen worden. Wie die Wasserschutzpolizei am Dienstag in Rüdesheim mitteilte, will die Besatzung eines Tankmotorschiffs das knapp zwei Meter lange Tier am späten Montagabend gesichtet haben.
Eine Wunderwelt sei das Internet zwar nicht, aber nach Ansicht von Carl-Peter Forster kann ein Automobilhersteller bei Marketing und Vertrieb auf das Web nicht verzichten. Deshalb setzt der neue Opel-Chef in den nächsten beiden Jahren auf eine strategische Partnerschaft mit dem Online-Dienst AOL.
Großbritannien erwartet die Geburt des ersten künstlich gezeugten Elefantenbabys des Landes. Elefantenkuh "Tanya", die mit Hilfe von Experten des Berliner Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) künstlich befruchtet wurde, ist im dritten Monat schwanger.
Am Tage nach dem Trauerspiel wusste noch keiner der Verantwortlichen so genau, wie es weitergehen könnte. Lizenz los, ratlos: Die Berlin Capitals stehen, nachdem ihnen die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) am Montag auf ihrer Gesellschafterversammlung die Lizenzbestätigung für die kommende Saison verweigert hat, vor dem Aus.
Ein Tanztheaterabend so recht nach dem Geschmack von Goethes Theaterdirektor: Wer vieles bringt, wird manchen etwas bringen. Gleich von vier verschiedenen Kompositionen ließ sich der scheidende Ballettdirektor der Komischen Oper, Richard Wherlock, zu seiner jüngsten Arbeit inspirieren: Igor Markewitsch expressionistische Maschinenmusik "Rebus" gibt dem Abend den Titel und Wherlock Gelegenheit zu einer seiner kraftvollen, scharfkantigen Gruppenchoreografien (Foto).
Bodo Hombach (48) ist seit Juli 1999 EU-Koordinator für den Balkan-Stabilitätspakt. Der Pakt will den Frieden durch Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Wirtschaftsreformen, regionale Zusammenarbeit, Abrüstung und Vertrauensbildung sichern.
Ihren Rückzug hatte sie vor Monaten angekündigt. Mitte Juli ist es nun soweit.
Es gibt momentan nur wenige Themen, die die jugendliche Volksseele so sehr bewegen wie der Wahlkampf, der gerade tobt. Die Farbenlehre der Parteien vermischen sich im Kopf zu so etwas wie einem Tuschkastenklumpen.
Das sich am angelsächsischen Prozessrecht orientierende UN-Kriegsverbrechertribunal stellt dem Angeklagten - anders als im deutschen Strafrecht üblich - eine Eingangsfrage nach der eigenen Schuld. Im Falle einer bejahenden Antwort ist ein Schuldnachweis durch das Gericht zwar ebenso nötig wie nach einem Nein, muss aber nicht so stichhaltig sein.
Der EU-Sondergesandte für Mazedonien, Francois Leotard, der den Friedensprozess in dem Balkanstaat voranbringen soll, hat sich am Dienstag positiv über ein Treffen mit Präsident Boris Trajkovski geäußert. Die Unterredung, an der auch der US-Sondergesandte James Pardew teilnahm, sei "sehr fruchtbar" gewesen, erklärte der frühere französische Verteidigungsminister.
Während die Medienbranche beim Blick auf die wirtschaftliche Situation zu Depressionen neigt, übt sich der Münchner Burda-Verlag mit Blick auf das Jahr 2001 in Optimismus. Mit Umsatzzuwächsen von drei bis fünf Prozent im Anzeigengeschäft und zwei bis drei Prozent im Vertriebsgeschäft rechnet der Verlag von "Focus", "Bunte", "Super Illu", "Lisa" & Co.
Zu den wenigen Puppenbühnen, die das Fähnchen der klassischen Kasperfigur hoch halten, zählt das Kaspertheater Wunderhorn. Eigentlich sollte dessen Handpuppenheld heute durch "Das Gespensterhaus" spuken.
Die Bemühungen des jugoslawischen Präsidenten Vojislav Kostunica um die baldige Bildung einer neuen Bundesregierung sind am Dienstag auf starke Schwierigkeiten gestoßen. Predrag Bulatovic, Chef der Sozialistischen Volkspartei (SNP) aus Montenegro, sagte nach der ersten Konsultationsrunde mit Kostunica in Belgrad, seine Partei verlange vorgezogene Wahlen für das Bundesparlament.
Das Abschiedskonzert der Berliner Cappella ist kaum verklungen, da drängt es ihren Leiter Peter Schwarz zu neuen Taten. Die Beziehungen zu jüdischen Komponisten vertiefen sich, und mit einer Reihe von Benefizkonzerten will der ehemalige Kantor der Kaiser-Friedrich-Gedächtnis-Kirche den Austausch mit der Rubin-Academy in Jerusalem unterstützen.
Gleich in fünffacher Ausfertigung schleicht Don Quixote auf die leere Bühne. Doch es sind weniger Ritter von der traurigen als von der komischen Gestalt, Figuren aus dem Comix-Land.
Ganz nebenbei, sie spricht gerade über Integration, sagt Rita Süssmuth: "Deutschland ist ein Einwanderungsland." Einwanderung, das bedeutet Wandel.
Die Wortwahl lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. In der Bundesrepublik herrsche ein "allgemeines Klima von Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz", es gebe - in Ost und West - "offene oder latente" Ausländerfeindlichkeit und eine gewisse "Apathie" gegenüber rassistisch motivierten Straftaten.
Vor lauter Vorsicht, dem politischen Gegner nur ja keine Angriffsfläche zu bieten, übersieht man manchmal sogar die Mauer im eigenen Kopf. Ausgerechnet beim für die SPD so heiklen Thema Vergangenheitsbewältigung der PDS hat nun Franz Müntefering dem Mauerbau das Wort geredet.
Ein bisschen Partisanenkampf, ein bisschen Räuber und Gendarm, ein bisschen wie bei den großen Parteien: Die hochschulpolitischen Studentengruppen an den Berliner Universitäten liefern sich zurzeit einen erbitterten Schlagabtausch. "Veruntreuung, Missbrauch öffentlicher Gelder und illegale Ausgaben" wirft beispielsweise der unionsnahe Ring Christlich Demokratischer Studenten (RCDS) den Allgemeinen Studentenausschüssen vor.
Stolz wie Bolle kam George W. Bush von seiner ersten Europa-Reise zurück.
Trotz des schwachen Wirtschafswachstums und relativ hoher Arbeitslosenzahlen in Deutschland, hält die Bundesregierung an ihrem wirtschaftspolitischen Kurs fest und spricht sich gegen kurzfristige Konjunkturprogramme aus. "Sie entfachen nur Strohfeuer und lassen einen größeren Schuldenberg zurück", sagte Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) bei einer Tagung der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft am Dienstag in Berlin.
Auf den ersten Blick sieht es derzeit nach einem riesigen genpolitischen Durcheinander aus: Die CDU möchte ein Moratorium für den Import embryonaler Stammzellen; die rot-grüne Bundestagsmehrheit auch, sie nennt es nur anders; während die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gestern schon ihr Moratorium beschlossen hat. Sie will solange nicht über den vorliegenden Einfuhr-Antrag befinden, wie Bundestag und Nationaler Ethikrat kein Votum abgegeben haben.
Regelmäßig horchen wir in Vorlesungen hinein - und staunen über den Reichtum der Berliner Wissenschaft.Ein Abgrund tut sich über der deutschen Bücherkunst auf: "Drogen in der Literatur" heißt die Vorlesung.
Der Aufsichtsrat des Fußball-Oberligisten Tennis Borussia hat in seiner konstituierenden Sitzung den Versicherungs-Unternehmer Axel Lange zu seinem Vorsitzenden gewählt. Obendrein bestellte der Aufsichtsrat erwartungsgemäß Klaus Schumann zum Vorstandsvorsitzenden des Vereins.
Bis zum Start am 28. Juli lesen Sie täglich in der Rubrik "Trainingslager", was sich während der Vorbereitung bei den Vereinen tut.
Wie selbstsicher waren sie doch aufgetreten: Chefanklägerin Carla del Ponte, die unumstößliche Beweise gesammelt haben will, und all die westlichen Politiker, die Slobodan Milosevics Auslieferung an Den Haag verlangt hatten. Nicht zu vergessen UN-Generalsekretär Kofi Annan, der ein neues Zeitalter des Völkerrechts heraufdämmern sah: Die Diktatoren könnten sich der Strafe für ihre Verbrechen künftig nicht mehr entziehen.
Bill Frisell als einen der größten zeitgenössischen Jazz-Gitarristen anzukündigen, hieße Eulen nach Athen zu tragen. Seit 20 Jahren gelingt es ihm immer wieder, die Erwartungen seiner Fans zu unterlaufen: Auf ambientigen ECM-Jazz folgt knüppelharter Krach, darauf vielleicht ein wenig akademische Blues-Aufarbeitung - auch vor Madonna-Songs schreckt Herr Frisell nicht zurück.
Der ehemalige französische Innenminister Charles Pasqua wird verdächtigt, zwischen 1992 und 1997 privat Flugzeuge des früheren staatlichen Ölkonzerns Elf Aquitaine genutzt zu haben. Die französische Justiz hat den 74-jährigen konservativen Politiker erstmals am Montagabend wegen des Verdachts der Veruntreuung in der Elf-Affäre vernommen.