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Turbines Viktoria Schwalm (l.) im Testspiel gegen den 1. FC Union.

© Imago/Matthias Koch

Start der 2. Frauenfußball-Bundesliga: Turbine Potsdam plagen große Sorgen

Nach dem Abstieg steckt das Team sportlich noch voll im Umbruch. Zudem steht der Verein nach dem Verlust des Hauptsponsors vor wirtschaftlichen Problemen.

Zum ersten Spieltag der neuen Saison treten die Fußballerinnen von Turbine Potsdam am Sonntag (14 Uhr) beim SV Meppen an. In der vergangenen Saison trafen die beiden Mannschaft ebenfalls aufeinander, allerdings eine Spielklasse höher. Nun wird sich zeigen, wie den Absteigerinnen die Umstellung auf die 2. Bundesliga gelungen ist.

Bei den Brandenburgerinnen hat es den Anschein, dass sie noch immer mitten im Umbruch stecken – nach einer katastrophalen Spielzeit mit nur acht Punkten aus 22 Begegnungen. „Wir suchen immer noch Spielerinnen und der Kader ist meines Erachtens zu klein“, sagte Trainer Marco Gebhardt jüngst dem rbb. „Wir wissen um die Problematik und arbeiten jeden Tag daran. Mal schauen, was bis zum Ende des Transferfensters noch passiert.“

Bernd Schröder, Trainerlegende von Turbine Potsdam, hat der Niedergang seiner Herzensmannschaft schwer getroffen. „Für mich ist eine Welt zusammengebrochen. Diesen Verein haben wir mit Herzblut und Leidenschaft aufgebaut – immer nach den Prinzipien des Leistungssports. Das war die DNA von Turbine. Doch diese DNA ist verloren gegangen“, hatte er nach dem Abstieg dem Tagesspiegel gesagt.

Bei einer Pressekonferenz vor einigen Wochen hatte Präsident Karsten Ritter-Lang angedeutet, dass sich der Verein wieder an längst vergangenen, aber erfolgreichen Zeiten orientieren will: „Wir müssen wieder eine Kaderschmiede werden“. Turbine habe zuletzt relativ wenige Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs in die erste Mannschaft entwickelt.

Ein solcher Weg braucht natürlich Zeit und Geduld. Und beides fehlt Turbine gerade, denn kurz vor dem Start in die Saison steckt der Verein in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Denn mit der AOK Nordost hat der Verein auch seinen Hauptsponsor nach zehn Jahren verloren.

Vorübergehend muss Turbine also ohne Hauptsponsoren-Aufdruck auf dem Trikot auflaufen. „Durch die kurzfristige Absage der AOK haben wir nicht den nötigen Vorlauf, entsprechend gegenzusteuern“, sagte Ritter-Lang gegenüber dem rbb. Was nicht ganz einfach werden dürfte, denn die 2. Frauen-Bundesliga ist nicht gerade eine Bühne, die Sponsoren für ihre Reichweite anstreben.

Doch der Klub ist auf wirtschaftliche Partner angewiesen. Sollte sich die finanzielle Basis nicht grundsätzlich ändern, droht dem Verein im Frühjahr sogar die Zahlungsunfähigkeit. Der sportliche Neustart in der 2. Bundesliga wirkt angesichts dieser Sorgen fast zweitrangig.

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