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Markus Wicke, Vorsitzender des Fördervereins des Potsdam-Museums

© Andreas Klaer

Zentraldepot für Potsdam Museum: Lange Verzögerung für Förderverein „grotesk und nicht hinnehmbar“

Der Bau kann wohl erst im nächsten Jahrzehnt genutzt werden. Der Vorsitzende übt deswegen harsche Kritik am Rathaus.

Der Förderverein des Potsdam Museums kritisiert die Verzögerung beim Bau eines neuen Zentraldepots. Eigentlich sollen die auf elf im Stadtgebiet verteilte Standorte verschiedener Museen und Behörden wie Potsdam Museum, Bibliothek und Denkmalschutzbehörde in einem Neubau an der Marquardter Chaussee untergebracht werden. Seit 2017 wird die Frage diskutiert, doch nun wird wie berichtet davon ausgegangen, dass das Depot erst in den 2030er-Jahren nutzbar ist.

„Diese Zeitverschiebung ist grotesk und nicht hinnehmbar“, so der Vereinsvorsitzende Markus Wicke auf der jüngsten Mitgliederversammlung. Man müsse sich fragen, was seitdem überhaupt hinsichtlich der Planungen passiert sei und mit welcher Prioritätensetzung die Landeshauptstadt ihr eigenes kulturelles Erbe sichert.

„Es wäre wünschenswert, dass sich der Oberbürgermeister und seine Verwaltung mit derselben Intensität um die Belange der eigenen kulturellen Einrichtungen kümmern würden, mit der Themen wie das Rechenzentrum, die Verhinderung des Parkeintritts und das sogenannte ‚Haus der Demokratie‘ bearbeitet werden“, so Wicke weiter.

Diese Zeitverschiebung ist grotesk und nicht hinnehmbar.

Markus Wicke, Vorsitzender des Fördervereins des Potsdam Museum

Die Stadt hatte im November Flächen mit einer Größe von rund 23.000 Quadratmetern an der Marquardter Chaussee erworben, die vorher der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) gehörten. Nach PNN-Informationen hat der Erwerb 1,8 Millionen Euro gekostet. Für eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung hatte die Verwaltung zuvor nach eigenen Angaben 17 mögliche Standorte geprüft, darunter das Telekomgelände an der Michendorfer Chaussee, das Brunnenviertel in Waldstadt II, den bereits teilweise als Depot genutzten Campus in Groß Glienicke und das Gewerbegebiet Golm.

Außerdem wurde auf der Mitgliederversammlung einstimmig der Vorstand für die nächsten zwei Jahre gewählt, teilte der Verein mit. Bestätigt wurden demnach der Vorsitzende Markus Wicke, die Schatzmeisterin Jessica Messerschmidt und der Beisitzer Hans-Jürgen Krackher. Neu in den Vorstand wurden Christine Jann als Stellvertreterin und Kerstin Mandl als Beisitzerin gewählt. Der Förderverein des Potsdam Museums wurde im Jahr 2004 gegründet und zählt aktuell 330 Mitglieder.

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