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Filmstill aus „Andreas Dresen. Ein Leben für den Film“.

© MDR_Dokfilm

„Man kann ihn nicht bescheißen“: Ein Film über Andreas Dresen

In der Dokumentation „Andreas Dresen. Ein Leben für den Film“ steht der Regisseur ausnahmsweise mal vor der Kamera. Am 30. Januar feiert sie im Filmmuseum Potsdam Premiere.

Gerade ist er wieder zur Berlinale eingeladen worden. Andreas Dresens „In Liebe, deine Hilde“ um die Widerstandskämpferin Hilde Coppi läuft im diesjährigen Wettbewerb. Wie macht er das? Und vor allem: Was macht ihn aus? Die Dokumentation „Andreas Dresen. Ein Leben für den Film“, die am 30. Januar vor ausverkauftem Saal im Filmmuseum Premiere feiern wird, hat einige Antworten im Angebot. Von Schauspieler Milan Peschel zum Beispiel: „Wenn einer davor gefeit ist, einen Höhenflug zu kriegen, dann Andreas Dresen.“ Oder Steffi Kühnert: „Man kann ihn nicht bescheißen“

Mehr noch aber sagt vielleicht die Szene aus Cannes, als er für „Wolke 9“ ausgezeichnet wird: Er zerrt das gesamte Team mit auf die Bühne. Andreas Dresen, der Mann mit Bodenhaftung. Der Teamplayer. Der die Welt mit den Augen der Liebe betrachtet. Über den Regisseur ist viel geschrieben worden, in dem Jahr zumal, als er 60 wurde und das Filmmuseum ihm die Retrospektive „Voll das Leben“ schenkte. Kann da ein Film noch Neues bieten?

Jawohl, das kann er. Jana von Rautenberg erinnert in ihrem Porträt daran, was so nur Film kann: Vergangenes vergegenwärtigen. Filmausschnitte vom Erstling „Stilles Land“ bis „Rabiye Kurnaz“ erzählen mehr als viele Texte. Und Ausschnitte aus Dresens Privatarchiv zeigen ihn in ungekannter Form. Als blondes Kind. Als Soldat der NVA, wo er Kameramann Andreas Höfer traf und seinen Pazifismus lernte.

Der Film folgt Dresen bis nach Schwerin, wo er als Tontechniker lernte, wie Theater funktioniert. Nach Dresden, wo er Opern inszeniert. Und an den Schwielowsee, wo er das Segelboot „Potemkin“ hat. Zu sehen ist ein Andreas Dresden, der sich bis ins Privateste öffnet. Der über die langen Jahre spricht, die es dauerte, bis ihn die Babelsberger Filmhochschule annahm. Über das Bedauern, heute ohne Kinder zu leben. Über eine Depression, die sich in die Dreharbeiten von „Halt auf freier Strecke“ einschrieb. Und auch über ein Leben fernab der roten Teppiche: auf Hiddensee, als DJ Brille.

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