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Blick auf Satzkorn: Die Windeignungsflächen befinden sich vor allem im Norden Potsdams. Dort herrscht Skepsis.

© Axel Starck

Windkraft aus Potsdam: 350 Hektar Fläche werden für Windräder geprüft

Die meisten geeigneten Flächen liegen im Norden der Stadt. In den Ortsteilen gibt es Bedenken. Doch die Dörfer haben wohl kaum eine Wahl.

Rund 350 Hektar Fläche der Stadt Potsdam sollen auf ihre Eignung zur Gewinnung von Windenergie geprüft werden. Die Fläche verteilt sich auf fünf Standorte. Davon befinden sich fünf in den nördlichen Ortsteilen, einer auf dem früheren Sago-Gelände.

Sebastian Anderka, Bereichsleiter für gesamtstädtische Planung, sagte am Dienstagabend (14. November) im Bauausschuss, dass Potsdam in der regionalen Planungsgemeinschaft Havelland-Fläming zu den Zielen des Landes zur Windkraft einen Beitrag leisten müsse. Laut Wind-an-Land-Gesetz sollen bis Ende 2027 genau 1,8 Prozent der Landesfläche als Eignungsfläche für Windenergie ausgewiesen sein. Dieses Ziel sei zwar landesweit schon erreicht, müsste aber auch in den einzelnen Planungsgemeinschaften zur Verfügung stehen, erklärte Anderka. Außerdem sei Windkraft Teil der Langfriststrategie zur CO₂-Reduktion und ein Beitrag zur Preisstabilität für die Kunden der Energie und Wasser Potsdam (EWP).

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Bei der Untersuchung der vorgeprüften Flächen gehe es insbesondere um Belange des Umwelt- und Denkmalschutzes, wobei Landschaftsschutzgebiete kein Ausschlusskriterium für die Aufstellung eines Windrades seien. Es werde aber beispielsweise der Einfluss auf Zugvögel berücksichtigt, sagte Anderka. Pro Standort seien mindestens drei Windräder auf jeweils 28 Hektar Fläche möglich. „Wenn die Hälfte die K.O.-Prüfung übersteht, wäre die EWP schon sehr glücklich“, so Anderka.

Ablehnung aus Satzkorn

In den betroffenen Ortsteilen gibt es Zustimmung und Ablehnung zu den Plänen. Satzkorns Ortsvorsteher Dieter Spira (SPD) verwies einmal mehr auf den „erheblichen Beitrag“ seines Dorfes zu den Klimaschutzzielen der Stadt, unter anderem mit möglichen Solarparks und der Wiedervernässung des Fahrländer Polders auf 200 Hektar Fläche Satzkorns. Noch dazu blicke Satzkorn auf 200 Windräder der Nauener Platte. „Wir sind ländlicher Raum, wir verschandeln ihn damit, statt ihn zu erhalten“, sagte Spira über Windräder. Ähnliche Bedenken gibt es in Uetz-Paaren. Zustimmung gab es aber aus Groß Glienicke, aus dem Umwelt- und dem Finanzausschuss, so Anderka. Der Bauausschuss will vor einer Entscheidung erneut debattieren.

Ken Gericke (parteilos) empfahl die Ausweisung der Windeignungsflächen, weil diese bei Genehmigungen neuer Windräder bevorzugt behandelt werden. Ohne diese Flächen könnten Investoren praktisch für jedes Gebiet die Aufstellung von Windrädern beantragen. Unterdessen schlug Fedor Nocke (Die Partei) vor, auch die Innenstadt an der Windkrafterzeugung zu beteiligen. Er regte an, anstelle des Obelisken auf dem Alten Markt ein Windrad zu errichten. „Wir sollten die grüne Idee in die Stadt bringen“, sagte er.

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