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Ein Windrad

© dpa/Mohssen Assanimoghaddam

Ausbau erneuerbarer Energien: Stadt und EWP planen bis zu 20 Windräder in Potsdam 

Sechs mögliche Flächen auf dem Stadtgebiet stehen für Windkraftanlagen zur Verfügung, der Arten- und Denkmalschutz wird die tatsächliche Zahl der Windräder aber vermutlich noch einmal verringern.

Die Stadt Potsdam will zusammen mit der Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) den Ausbau von Windkraftanlagen verstärken. Insgesamt geht es um sechs Flächen, auf denen insgesamt bis zu 20 Windräder errichtet werden könnten. „Es kann auch sein, dass es nur 15 oder zehn oder fünf werden“, sagte Potsdams Baubeigeordneter Bernd Rubelt (parteilos) am Donnerstag bei der Vorstellung der Pläne.

Hintergrund ist, dass derzeit noch Prüfungen zum Arten- und Denkmalschutz ausstehen, die das Ausbauvolumen verkleinern könnten. Laut Stadt werde es fünf bis acht Jahren dauern, bis die Windräder gebaut werden können.

Bei den sechs Flächen handelt es sich um einen Standort südlich von Uetz-Paaren, einen Standort an der A10 nordwestlich von Kartzow, einen Standort östlich von Kartzow, zwei Standorte im äußersten Norden von Groß-Glienicke und einen Standort in der Nähe von Wilhelmshorst (die einzige Fläche im Süden Potsdams).

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Ermöglicht wurden die Pläne durch die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Dadurch ist der Bau von Windrädern in Landschaftsschutzgebieten möglich. Auch die Artenschutzregelungen wurden entschärft. Dennoch gilt weiterhin ein Abstand von 1000 Metern zur Wohnbebauung.

Nur bei gutem Wetter zu sehen: Windräder nordwestlich der Potsdamer Stadtgrenze.
Nur bei gutem Wetter zu sehen: Windräder nordwestlich der Potsdamer Stadtgrenze.

© Andreas Klaer

Um herauszufinden, wie hoch die Akzeptanz für Windkraft in Potsdam ist, hat die Stadt in diesem Jahr eine Forsa-Umfrage unter 1000 Potsdamerinnen und Potsdamern durchgeführt: 68 Prozent der Befragten befürworten Windräder im eigenen Wohnumfeld, im Potsdamer Norden sind es sogar 78 Prozent.

Bürger sollen mitinvestieren

Auch Solarenergie wollen Stadt und EWP ausbauen, allerdings liegt nur einer der drei geplanten Standorte in Potsdam: In Uetz sollen 75 Hektar Photovoltaik mit 70 Megawatt Leistung auf einer landwirtschaftlichen Fläche nördlich des Sacrow-Paretzer Kanals entstehen, die technische Prüfung ist allerdings noch nicht abgeschlossen.

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Die zweite Fläche befindet sich auf einer landwirtschaftlichen Fläche südlich des Fruchthofs Groß Kreutz: Die 25 Hektar große Anlage soll zwischen 15 und 20 Megawatt liefern, die Fertigstellung ist laut EWP für 2025 geplant. Die dritte Anlage mit 16 Hektar und zehn bis 15 Megawatt Leistung könnte in der Fresdorfer Heide auf einer Deponie der Stadtreinigung Potsdam (STEP) entstehen. Das Ergebnis der technischen Prüfung soll 2024 vorliegen.

Die Ortsteile sollen an den Gewinnen aus der Stromerzeugung beteiligt werden: Die EWP rechnet im Jahr mit bis zu 40.000 Euro pro Windrad, die der Allgemeinheit zugute kommen sollen.

Doch zunächst einmal müssen die Anlagen gebaut werden – auch mit finanzieller Unterstützung der Zivilgesellschaft: „Es wird nicht ohne Unterstützung der Bürger gehen“, sagte Projektleiter Thomas Niemeyer-Hennig von der EWP. Für den Bau der Windräder rechnet er insgesamt mit einem niedrigen dreistelligem Millionen-Betrag. Privatpersonen sollen zum Beispiel über Energiegenossenschaften Anteile an Windkraftanlagen kaufen können. Das soll ab 50 Euro pro Anteil möglich sein.

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