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Das Potsdamer Rathaus (Symbolbild).

© Andreas Klaer,PNN,Tsp / Andreas Klaer

Weniger Stellen unbesetzt: Potsdams Rathaus findet mehr Personal

Ein neuer Bericht zeigt, dass die Stadtverwaltung noch viele Mitarbeiter gewinnt – der Report legt aber auch ein Problem offen.

Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) kann auch noch gute Nachrichten verkünden: Im vergangenen Jahr hat die als überlastet geltende Stadtverwaltung erneut deutlich mehr Personal gewinnen können als verloren. Das geht aus einem Personalbericht hervor, den Schubert nun den Stadtverordneten für den nächsten Hauptausschuss Ende März zur Diskussion vorgelegt hat

354 Mitarbeiter:innen wurden demnach neu eingestellt, 211 verließen das Rathaus. Das sind 143 Angestellte mehr – und damit etwas weniger als die 150 zusätzlichen Arbeitskräfte, die die Verwaltung 2021 zusätzlich gewinnen konnte. In den Jahren vorher waren die Zuwächse jeweils nur zweistellig geblieben.

Weitere Jobs entstehen

Ende 2022 waren noch 328 Stellen im Rathaus unbesetzt. Zusätzlich sollen mit dem Haushalt 2023/2024 weitere 300 Jobs geschaffen werden, vor allem bei der Feuerwehr und den neuen kommunalen Kitas. Dafür sieht sich die Stadtverwaltung gerüstet: So habe man im vergangenen Jahr knapp 490 Stellenbesetzungsverfahren starten können. Das seien 20 Prozent mehr als 2021 und 60 Prozent mehr als 2020, so viele wie noch nie.

77
Kündigungen hatte das Rathaus im Jahr 2022 zu verkraften

Als Problem wird in dem Bericht beschrieben, dass die Bindung des Personals mehr in den Fokus rücken müsse. Demnach lag 2022 die Zahl der Kündigungen bei 77 – das sind drei mehr als im Jahr zuvor. In welchen Bereichen die Mitarbeiter:innen verloren gingen, wird nicht aufgeschlüsselt. Hier müsse mehr getan werden, auch bei der betrieblichen Gesundheitsförderung, heißt es. Zum Vergleich: In Rente oder den Ruhestand gingen im vergangenen Jahr 27 Verwaltungsmitarbeiter.

Bei den ungeplanten Abgängen fiel 2022 vor allem der vorzeitige Weggang der Bildungsdezernentin Noosha Aubel (parteilos) ins Gewicht, der Rathauschef Schubert geschwächt hat. Die mit Rückschlägen gepflasterte Nachfolgesuche hat seine Position nicht verbessert.

Auffällig ist auch: Die unbesetzten Stellen der vergangenen Jahre halfen dem Rathaus laut Bericht rund 10 Millionen Euro zu sparen. Insofern spekulieren nach PNN-Informationen einige Stadtpolitiker auch über das Ausmaß der aktuellen Haushaltskrise. Immerhin sind die wegen des Personalmangels nicht zu zahlenden Millionenbeträge nicht im Etat aufgelistet. Die Stadtverwaltung rechnet wie berichtet mit einem Minus von mehr als 100 Millionen Euro in den kommenden Jahren. Allerdings sind in dieser Summe weder die Einsparungen durch nicht besetzte Stellen eingepreist, noch die zweistellige Millionenhilfe für die Stadt aus dem „Brandenburg-Paket“.

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