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Askania-Uhrenmanufaktur Berlin jetzt auch in Potsdam
Seit 1. Juni 2023 im historischen Holländer Viertel in Potsdam. Die erste Adresse für erstklassige Uhren „made in Berlin“ ist nun in Potsdam das Askania-Uhrenatelier

© Andreas Klaer

Uhrenwohnzimmer im Holländischen Viertel: Berliner Manufaktur Askania neu in der Potsdamer Mittelstraße

Seit 1. Juni bietet Leonhard R. Müller seine handgefertigten Zeitmesser auch wieder in der Landeshauptstadt an. Wer will, kann sich seine Uhr sogar selbst zusammensetzen.

Wer sich für handgefertigte hochwertige Uhren interessiert, für den gibt es seit dem 1. Juni in Potsdam eine neue Adresse. In der Mittelstraße 30 im Holländischen Viertel, zwischen zwei Boutiquen, in den ehemaligen Räumen der Galerie Baake, hat die Berliner Uhrenmanufaktur Askania ein Geschäft eröffnet.

Auf 120 Quadratmetern zeigt der Hersteller etwa 300 Uhren aus seinem Sortiment an Premiumuhren. Zur geschmackvoll gestaltete Einrichtung in den zwei Räumen gehören neben den Vitrinen mit den Uhren unzählige Fotos mit prominenten Kunden, umfangreiche gerahmte Hinweise zur Geschichte der 1871 gegründeten Askania Werke und kleine Erklärtexte, wie der, was denn eine Unruh sei.

Ein imposanter Holzschreibtisch dient als Beratungs- und Verkaufstresen. „Uhrenwohnzimmer“ nennt Gründer und Vorstandsvorsitzender Leonhard R. Müller bei der Vorstellung an diesem Mittwoch liebevoll sein neues Geschäft. Müller hatte gleich gegenüber bis zum November 2011 schon einmal einen Laden. Er habe damals mit der gesamten Einrichtung in den neuen Flughafen BER ziehen wollen. Der ging bekanntlich sehr viele Jahre später an den Start und Askania fand stattdessen Ladenräume am Ku’damm. Die Entscheidung erwies sich als unglücklich. Über fünf Jahre hatte Askania in der Nachbarschaft leerstehende Gewerberäume. „Wir sind aus Vernunftgründen dort weg“, erklärt Müller. An manchem Tag verirrte sich kein einziger Kunde ins Geschäft.

Leonhard R. Müller ist Vorstandsvorsitzender der Askania AG Uhrenmanufaktur.
Leonhard R. Müller ist Vorstandsvorsitzender der Askania AG Uhrenmanufaktur.

© Andreas Klaer

So etwas befürchte er in Potsdam nicht, ist Müller sicher. Bereits am ersten Tag habe man zwei Uhren verkauft. Die Umsätze in den ersten vier Wochen waren gut. Es kämen viele Interessenten. Das sei wichtig, denn jeder Kunde käme zweimal. Beim ersten Mal schaue er sich nur um, bestaune die große Auswahl mechanischer Uhren, beim zweiten Mal kaufe er. „Jeden Tag Besucher, das inspiriert mich und gibt mir Hoffnung und Zuversicht, dass es hier gut wird.“

Nette Nachbarn habe er zudem auch. Die würden sich über das neue Angebot freuen. Mit einem Augenzwinkern erzählt der erfahrene Uhrenfachmann, in der Nachbarschaft habe man gelobt, dass es neben den vielen Bekleidungsgeschäften für Frauen nun auch etwas für Männer in der Mittelstraße gäbe.

Auch ein Herz für Filme und Sport

20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat das Unternehmen. Dazu gehören sechs Uhrmacher. Sie haben am Firmensitz in den Hackeschen Höfen in Berlin ihre Werkstatt. Zur Belegschaft gehört auch ein kleines, dreiköpfiges Designerteam. „Wir machen alles selbst“, betont Müller. Externe Entwickler gibt es nicht. Er verrät auch, dass für ihn die Ablesbarkeit der Uhrzeit eines der wichtigsten Kriterien bei einer Uhr ist. Eine Designeruhr mit allerlei Raffinesse, bei der man Mühe habe, herauszufinden, wie späte es sei, mache für ihn keinen Sinn.

Neben Uhren schlägt Müllers Herz auch für Filme und den Sport. Viele Jahre war er Fußballtrainer, hat eine sogenannte B-Lizenz. Unter den Fotos im Geschäft finden sich auch welche von erfolgreichen Sportlern wie der Weitspringerin Malaika Mihambo.

Seit 1. Juni ist die Berliner Uhrenmanufaktur Askania auch im historischen Holländischen Viertel.
Seit 1. Juni ist die Berliner Uhrenmanufaktur Askania auch im historischen Holländischen Viertel.

© Andreas Klaer

Eine ganze Wand im unteren Teil des Geschäfts nehmen Fotos von Schauspielern ein. Als Reminiszenz an die Zeit, als das Unternehmen Kameras hergestellt hat, richtet Askania jedes Jahr anlässlich der Berlinale ein eigenes Filmfest aus und vergibt Awards. 2023 gehörte Katja Riemann zu den Preisträgern.

Uhren selbst bauen

Etwas Besonderes bietet Askania seinen Kunden auch in Potsdam an. Wer möchte, kann sich mit fachlicher Unterstützung selbst eine Uhr aus den 150 bis 180 Teilen zusammenbauen. Das sei eine schöne Sache, die den Mitmachern ganz deutlich die Wertigkeit einer mechanischen Uhr zeige. Allerdings, so Müller schmunzelnd, sei das nur etwas für Menschen mit Geduld.

Im kleinen Innenhof sind die Garten- und Landschaftsbauer mit Restarbeiten beschäftigt. Das Pflaster ist fertig, die letzten Pflanzen werden gesetzt und angegossen. Müller sitzt schon mal Probe: „Ein schöner Ort“, schwärmt er. Hier könne er sich später gut kleine Veranstaltungen vorstellen.

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