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Tram Nedlitzer Straße, Visualisierung.

© Verkehrsbetrieb Potsdam

Tram nach Krampnitz: Verkehrsbetrieb beantragt Planfestellung

Die neue Straßenbahn ist ein Schlüsselprojekt für den neuen Potsdamer Stadtteil in Krampnitz. Doch es gibt Widerstände und einige Probleme.

Für die Verlängerung der Tramstrecke nach Krampnitz und Fahrland kann das Planfeststellungsverfahren beginnen. Wie der Potsdamer Verkehrsbetrieb (ViP) am Freitag bekannt gab, seien die nötigen Unterlagen eingereicht worden.

„Der Planfeststellungsantrag ist beim zuständigen Landesamt für Bauen und Verkehr (LBV) eingereicht worden“, hieß es. Darin seien unter anderem Beschreibungen des Bauvorhabens, Berechnungen zu Immissionsschutzmaßnahmen und Bauwerkskizzen zusammengestellt.

„In Krampnitz soll in den nächsten Jahren in Potsdam und der Region dringend benötigter Wohnraum und weitere soziale Infrastruktur entstehen“, so Potsdams Baubeigeordneter Bernd Rubelt (parteilos). „Die Erschließung des Quartiers soll möglichst autoarm erfolgen, was nur durch qualitativ hochwertige Angebote der Verkehrsmittel des Umweltverbundes erreicht werden kann.“

Dabei komme der Straßenbahnverlängerung in den Potsdamer Norden eine elementare Rolle zu. Wenn alles fertig ist, soll die Fahrt von Krampnitz-West zum Potsdamer Hauptbahnhof 25 Minuten dauern.

Wie berichtet, hatten Verkehrsbetrieb und Rathaus die Planungen in diesem Jahr nochmals überarbeitet. Als Hauptproblem gilt bisher die Trassenführung über die schon jetzt in großen Teilen bebaute Insel in Neu Fahrland, über die auch die Bundesstraße 2 verläuft.

Anwohner fürchten Lärm und Erschütterungen und hatten bereits Klagen angedroht. Außerdem ist vorgesehen, das denkmalgeschützte Chausseehaus abzureißen, das das Landesdenkmalamt allerdings erhalten will.

Das Chausseehaus in Neufahrland muss für die Straßenbahntrasse nach Krampnitz abgerissen werden.
Das Chausseehaus in Neufahrland muss für die Straßenbahntrasse nach Krampnitz abgerissen werden.

© Andreas Klaer

Nach den jüngsten Schätzungen wird mit Baukosten von 174 Millionen Euro gerechnet. Bis es mit dem Bau allerdings losgeht, dürften die Kosten weiter gestiegen sein. Das Land hatte bereits seine finanzielle Unterstützung zugesagt. Die Bauarbeiten sind von 2027 bis 2029 geplant – vorausgesetzt, das Planfeststellungsverfahren ist erfolgreich.

Beschwerden und Widersprüche können eingereicht werden, sobald das Verfahren beim LBV offiziell startet. Ziel sei es, ein transparentes öffentliches Verwaltungsverfahren zu gewährleisten. So würden beispielsweise Details der Linienführung und die Standorte und Ausstattungen der Haltestellen vorgestellt.

Erweiterung_Tram_Potsdam_Norden
Erweiterung_Tram_Potsdam_Norden

© Potsdamer Stadtwerke • PNN/Böttcher

Bereits seit dem Sommer läuft ein weiteres Planfeststellungsverfahren: Dabei geht es um die Erweiterung der Tramstrecke in der Nedlitzer Straße von einem auf zwei Gleise. Der Engpass auf rund 400 Metern Länge muss beseitigt werden, um auf der Strecke häufiger Trams fahren zu lassen.

Dafür muss laut ViP die Bundesstraße 2 in Richtung Volkspark verschoben werden. Geplant sind an den Seiten schmal ausfallende Fuß- und Radwege in beiden Richtungen. Schon der Bau des ersten Tramgleises in Richtung Campus Jungfernsee hatte für erhebliche Verkehrsbehinderungen und monatelange Umleitungen gesorgt.

Die Straßenbahn nach Krampnitz und Fahrland soll die Stadtteile im Norden Potsdams mit dem Rest des Stadtgebiets verbinden. In Krampnitz sollen in den nächsten Jahren schrittweise 10.000 Menschen ein neues Zuhause finden.

Mit dem Einzug der ersten Bewohnerinnen und Bewohner in Krampnitz im Jahr 2025 will der Verkehrsbetrieb Krampnitz per Bus anbinden. Verstärkerfahrten im Schülerverkehr wurden, je nach Nachfrage, angekündigt, ebenso ein Expressbus nach Berlin-Spandau.

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