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Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und neuer Vorsitzender im Kuratorium der Stiftung Garnisonkirche.

© Foto: IMAGO/epd/Christian Ditsch

Stiftung Garnisonkirche in Potsdam: Wächst jetzt der Einigungsdruck?

Was die schwierige Lage der Wiederaufbaustiftung für den Dauerkonflikt um den Standort im Stadtzentrum bedeuten könnte.

Ein Kommentar von Henri Kramer

Dass die Forderung „Kein Stadtgeld für den Wiederaufbau der Garnisonkirche“ zum wiederholten Mal ganz vorn bei der Abstimmung über den kommunalen Bürgerhaushalt gelandet ist, muss den Verantwortlichen des Großprojekts zu denken geben. Trotz des sichtbaren Baufortschritts für den Turm und dem Anspruch einer Versöhnungs- und Friedensarbeit vor Ort gelingt es offenkundig nicht, die ablehnende Haltung eines Teils der Potsdamer Gesellschaft zu verändern – oder zumindest einen ebenso großen Unterstützerkreis zu mobilisieren, bei solch symbolträchtigen Abstimmungen wie zum Bürgerhaushalt dagegen zu halten.

Auch das zeigt: Die Aufgaben, vor denen der neue Chef des Kuratoriums der Wiederaufbaustiftung Bischof Christian Stäblein steht, sind enorm. Zum Konflikt in Potsdam kommt die erneute Grundsatzkritik des Bundesrechnungshofs an der langjährigen Förderpraxis der öffentlichen Hand zugunsten der Garnisonkirche.

Der Wiederaufbau des Turm steht zudem im Schwarzbuch des Bunds der Steuerzahler - wegen Verschwendung öffentlicher Gelder. Diese schwierige Lage könnte letztlich aber Einigungsdruck erzeugen, so dass sich die Wiederaufbaustiftung möglicherweise darauf einlässt, sich endgültig vom Satzungsziel eines Wiederaufbaus des Kirchenschiffs zu verabschieden. Das würde Raum für Neues neben dem Kirchturm schaffen, zum Beispiel für das von Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) favorisierte „Haus der Demokratie“. 

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