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Der Fahrlander See bietet vielen Vögeln einen Lebensraum.

© Ottmar Winter/PNN

Seen und Schutzgebiete: Wo es in Potsdam Fahrverbote für Motorboote gibt

Die vielen Gewässer gehören zu Potsdams Lebensqualität. Doch viele Seen stehen unter Schutz. Deshalb ist teilweise das Befahren mit Booten und auch das Spazierengehen am Ufer verboten.

Sommerzeit ist Draußenzeit. Doch wenn zahlreiche Spaziergänger, Badende und Stand-Up-Paddlefahrer das schöne Wetter auf Potsdams Seen genießen, kann das auf Kosten der Natur gehen. Darauf weist die Stadt Potsdam nun hin und appelliert, die Regeln in den Schutzgebieten der Stadt einzuhalten. „Mehr als die Hälfte des Potsdamer Stadtgebietes ist Teil eines ausgewiesenen Schutzgebietes“, sagte Potsdams Umweltbeigeordneter Bernd Rubelt (parteilos) laut Mitteilung. „Daher sind wir alle aufgerufen, genau diese besondere Umgebung zu schützen und lebenswert zu erhalten.“

So weist die Verwaltung auf das Fahrverbot für Motorboote auf dem Fahrlander See bei Neu Fahrland hin. Dieser sehr flache See mit teils breitem Schilfgürtel liege im Landschaftsschutzgebiet. Durch das Verbot solle „die Eignung des Fahrlander Sees als Brut- und Winterraststätte für zahlreiche Wasservogelarten gesichert werden“. Um den Schutz des Fahrlander Sees gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Diskussionen. Der Konflikt entzündete sich vor allem an der Frage, ob Surfen auf dem See verboten werden sollte, um Vögel zu schützen.

Starke Schäden am Sacrower See

Die Stadt verweist in ihrem Aufruf auch auf weitere Schutzgebiete im Potsdamer Norden. „Die Natur ist hier besonders schützenswert, weil der Sacrower See im Vergleich zu anderen Gewässern nur wenig nährstoffreich ist und zudem von weiteren geschützten Lebensräumen, vor allem von vielfältigen, alten Waldbeständen umgeben ist.“ Deshalb dürfe der See nicht mit Wasserfahrzeugen wie Kajaks, Flößen oder Stand-Up-Paddles befahren werden. Auch dürfe das Ufer nur an den geduldeten Badestellen in Sacrow und Groß Glienicke betreten werden. „Das Schutzgebiet rund um den Sacrower See hatte in den vergangenen Jahren durch die vermehrten Besucherzahlen bereits starke Schäden zu verzeichnen“, macht die Stadt deutlich.

Gesonderte Regeln gelten auch für das Europäische Vogelschutzgebiet „Mittlere Havelniederung“, zu dem die Wublitz vom Havelkanal in Paaren bis zum Großen Zernsee bei Golm gehört. Die natürlichen Uferabschnitte seien ein Lebensraum für zahlreiche Vögel, weshalb auch hier je nach Teilstück die Fahrt mit Motorbooten oder sogar mit jedweden Wasserfahrzeugen verboten ist.

Doch auch außerhalb der Schutzgebiete ruft das Rathaus dazu auf, achtsam mit den Grünflächen umzugehen und insbesondere Müll wieder mitzunehmen oder in Mülleimer zu werfen. „Denn auch Krähen, Ratten, Spatzen oder Waschbären verteilen die vom Menschen zurückgelassen Abfälle – gerade wenn sie neben Abfallbehälter gestellt, in volle Mülleimer gequetscht oder einfach weggeworfen werden“, so Lars Schmäh, kommissarischer Leiter des Bereichs Grünflächen in der Stadt.

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