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Eine Mehrheit der Befragten kann sich weniger Ausgaben für Straßen und Verkehrsflächen vorstellen.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Schlechte Haushaltslage: Potsdamer würden bei Straßenbau und Marketing sparen

Die Stadt hatte die Ergebnisse der Umfrage zum Bürgerhaushalt vorgestellt. Die Mehrzahl der Teilnehmer wünscht sich mehr Investitionen in Radwege und Bildung.

Angesichts der schwierigen Haushaltslage kann sich eine Mehrheit von rund 2700 befragten Potsdamern durchaus Einsparungen beim Tourismusmarketing der Stadt Potsdam vorstellen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage im Auftrag der Stadtverwaltung, die jetzt vorgestellt worden ist. Demnach können sich 53 Prozent der Befragten weniger Ausgaben in dem Bereich vorstellen.

Leichte Mehrheiten für mehr Sparbemühungen kommen demnach auch für die Bereiche Bürgerhäuser, bei der Sanierung von Straßen, bei der Organisation und Stadtplanung im Rathaus, bei der Wirtschaftsförderung und beim Tierschutz zustande. Ein weiteres Beispiel: Für den Bereich Theater, Musik und Museen konnten sich 27 Prozent der Befragten weniger Ausgaben vorstellen, 57 Prozent wollen das unverändert lassen - und nur 16 Prozent mehr ausgeben.

Potsdam drohen dreistellige Millionenlöcher

Die von August bis Oktober durchgeführte Umfrage sollte laut Kämmerer Burkhard Exner (SPD) auch Hinweise für die künftige Haushaltsaufstellung liefern - bekanntermaßen drohen Potsdam in den kommenden Jahren dreistellige Millionenlöcher, die gerade noch mit früheren Rücklagen gestopft werden können. Insgesamt geben 56 Prozent an, dass „als dringlichste Aufgabe der Stadtpolitik“ neue Schulden vermieden werden sollen, wie das Rathaus fragte. 44 Prozent sehen das nicht so.

Allerdings wünschen sich die Potsdamer auch Mehrausgaben in bestimmten Bereichen. So wünschen sich 67 Prozent mehr Ausgaben im Bereich Digitalisierung, 58 Prozent mehr Betreuungsangebote an Schulen. Mehrheiten finden sich auch für den Ausbau des Nahverkehrs und von Geh- und Radwegen. Auf die Frage, wie die Stadt zukünftig mehr Geld einnehmen könnte, wurden laut Umfrage am meisten die Einwerbung von Fördermitteln, die Gewinnung von Sponsoren, mehr Zuweisungen von Land und Bund sowie die Erhöhung von Verwarn- und Bußgeldern genannt.

Wie berichtet will die Stadtspitze zusammen mit der Kommunalpolitik im Frühjahr - kurz vor der Kommunalwahl - ein Stabilisierungsprogramm für den Haushalt erarbeiten. Einen eigenen Beitrag zur Sanierung der Stadtfinanzen können sich 41 Prozent der Befragten vorstellen.

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